Feier zum 100. Geburtstag von Frère Roger in Taizé

Ein Mensch auf einem Hügel

Mit einem ökumenischen Gottesdienst und einem Jugendfest haben die Kirchen in Ostfrankreich am Sonntag den 100. Geburtstag des Gründers der Mönchsgemeinschaft von Taizé, Frère Roger Schutz (1915-2005), begangen.

Gedenkfeiern für Frère Roger in Taize / © Alexander Brüggemann (KNA)
Gedenkfeiern für Frère Roger in Taize / © Alexander Brüggemann ( KNA )

Der Gottesdienst in der Versöhnungskirche von Taizé wurde von Frère Rogers Nachfolger, Prior Frère Alois, den katholischen Bischöfen Benoit Riviere (Autun) und Herve Giraud (Sens-Auxerre) sowie dem Präsidenten der Protestantischen Föderation Frankreichs, Pastor Francois Clavairoly, geleitet.

Festjahr bis 2016

Die ökumenische Gemeinschaft von Taizé startete vor kurzem ein Festjahr, das bis Januar 2016 dauert. Das Thema des Festjahres lautet: "Auf dem Weg zu einer neuen Solidarität". Dabei erinnert die Gemeinschaft an den 100. Geburtstag ihres Gründers (Dienstag, 12. Mai), seinen 10. Todestag (16. August) sowie den 75. Jahrestag der Gründung der "Communaute" im Jahr 1940 (20. August). Frère Roger war auch Initiator der jährlichen Europäischen Jugendtreffen.

Höhepunkt des Festjahres ist ein Internationales ökumenisches Kolloquium von 30. August bis 6. September. Thema ist "Der Beitrag von Frère Roger zum theologischen Denken". Zu den Referenten gehören der deutsche Kardinal Walter Kasper ("Der Faktor der Barmherzigkeit und die ökumenische Entwicklung Frère Rogers"), der frühere anglikanische Primas Rowan Williams ("Frère Roger und die Anglikaner") sowie der St. Petersburger russisch-orthodoxe Theologe Erzpriester Wladimir Fedorow ("Frère Roger, Metropolit Nikodim und die Einheit der Christen").

Taizé ist ein Zentrum der ökumenischen Bewegung

Taizé gilt als ein Symbol der ökumenischen Bewegung. Der hügelige Ort in Burgund wurde vor allem ab den 70er Jahren zum Treffpunkt für Jugendliche aus aller Welt. Der Gemeinschaft gehören rund 100 Männer aus mehr als 25 Ländern an, die aus der evangelischen, katholischen und orthodoxen Kirche stammen.

Der Genfer reformierte Theologe Frère Roger hatte 1940 mit einem Hauskauf in dem Dorf Taizé den Grundstein für die Gemeinschaft gelegt, um für eine Aussöhnung zwischen den Konfessionen, eine europäische Verständigung und einen einfachen Lebenswandel zu arbeiten. Am 16. August 2005 wurde er während des Abendgebets von einer geistig verwirrten Frau erstochen. Derzeitiger Leiter der Bruderschaft ist der deutsche Katholik Frère Alois Löser (60).

Taizé

Taizé ist ein Symbol der ökumenischen Bewegung. Der Ort im südlichen Burgund ist Sitz einer christlichen Gemeinschaft und wurde zum Treffpunkt für Jugendliche aus aller Welt. Der Bruderschaft gehören rund 100 Männer aus etwa 30 Ländern an, die aus der evangelischen und katholischen Kirche stammen. Von ihnen lebt etwa ein Viertel in kleinen Gemeinschaften in Asien, Afrika und Südamerika. Diese Brüder teilen ihr Leben mit Straßenkindern, Gefangenen, Sterbenden und Einsamen.

Hände beim Taizé-Gebet / © Harald Oppitz (KNA)
Hände beim Taizé-Gebet / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA