Abbas im Vatikan

Papst trifft Palästinenserpräsident

Papst Franziskus ist im Vatikan mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas zusammengetroffen. Beide äußerten sich sehr zufrieden über den anstehenden Grundlagenvertrag zwischen Heiligem Stuhl und Palästinensischer Autonomiebehörde.

Franziskus und Mahmud Abbas (dpa)
Franziskus und Mahmud Abbas / ( dpa )

Darüber hinaus bekräftigten sie nach ihrem 20-minütigen Gespräch den Wunsch nach neuen, direkten Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern, um eine "gerechte und dauerhafte Lösung" des Nahost-Konflikts zu finden. Das teilte der Vatikan mit.

Kampf gegen Terrorismus

Die Konfliktparteien müssten dafür mutige und entschlossene Schritte unternehmen, hieß es in der Mitteilung. Es brauche aber auch die Hilfe der Internationalen Gemeinschaft. Mit Blick auf die weitere Lage im Nahen Osten sprachen sich Franziskus und Abbas für einen entschiedenen Kampf gegen den Terrorismus sowie für den interreligiösen Dialog aus.

Am Mittwoch hatte der Vatikan bekanntgegeben, das Abkommen mit dem "Staat Palästina" sei nun unterschriftsreif und werde den zuständigen Autoritäten vorgelegt. Es soll in naher Zukunft unterzeichnet werden. Das Vertragswerk, an dem eine bilaterale Kommission sechs Jahre gearbeitet hatte, soll das Leben und die Aktivitäten der katholischen Kirche in den palästinensischen Gebieten fördern und rechtlich absichern. Es enthält detaillierte Aussagen zur Religions- und Gewissensfreiheit sowie über die Rechtsstellung von Kirchenpersonal, über Gotteshäuser und andere kirchliche Gebäude. Ausdrücklich hebt der Vertrag den Wunsch nach einem Frieden zwischen Israelis und Palästinensern im Rahmen einer Zwei-Staaten-Lösung hervor.

Bevorstehende Heiligsprechungen

Im vergangenen Juni war Abbas mit dem damaligen israelischen Staatspräsidenten Schimon Peres auf Einladung des Papstes zu einem gemeinsamen Friedensappell in den Vatikan gekommen. Franziskus hatte zuvor im Mai 2014 Israel und die Palästinensergebiete besucht. Zuletzt kritisierte der Vatikan vor einigen Wochen einen Stillstand in den israelisch-palästinensischen Verhandlungen.

Franziskus spricht am Sonntag im Beisein von Abbas auf dem Petersplatz Maria Alfonsina Danil Ghattas (1843-1929) und Mariam Baouardy (1846-1878) aus dem Heiligen Land heilig. Danil Ghattas gründete den bis heute in Jerusalem populären Orden der Rosenkranzschwestern. Baouardy lebte und wirkte im galiläischen Ort Ibilin. Die beiden werden zusammen mit zwei weiteren Ordensfrauen aus Frankreich und Italien heiliggesprochen.


Quelle:
KNA