Jüdische Proteste gegen Christen am Davidsgrab

Streit um religiöse Stätte

Am Jerusalemer Davidsgrab hat die Polizei am Montag jüdische Proteste gegen Christen gewaltsam beendet. Eine Gruppe ultraorthodoxer Juden hatte sich in der religiösen Stätte verbarrikadiert, um christliche Besucher von Gebeten abzuhalten.

Abendmahlssaal mit darunter liegendem Davidsgrab (KNA)
Abendmahlssaal mit darunter liegendem Davidsgrab / ( KNA )

Das meldete die israelische Zeitung "Haaretz". Viele Juden verehren an dem Ort auf dem Zionsberg das Grab des biblischen Königs David; nach christlicher Tradition liegt darüber der Saal, in dem Jesus das letzte Abendmahl feierte.

Der mittelalterliche Komplex am Rand der Jerusalemer Altstadt ist seit langem ein Zankapfel. Seit 1948 wird er vom israelischen Religions- und Tourismusministerium verwaltet. Während er für Besichtigungen zugänglich ist, dürfen öffentliche Gebete nur in Ausnahmefällen stattfinden. Papst Johannes Paul II. (1978-2005) feierte dort im Jahr 2000 mit Sondergenehmigung eine Messe, ebenso Papst Franziskus 2014.

Verhandlungen zwischen dem Vatikan und Israel sehen vor, dass im Abendmahlssaal in einem engen Zeitfenster christliche Gottesdienste von allen Konfessionen gefeiert werden können. Diese Lösung ist aber noch nicht besiegelt. Einzelne jüdische Gruppen protestieren dagegen.


Quelle:
KNA