"Ich freue mich mit den Katholiken in Berlin. Sie erhalten in Heiner Koch einen Bischof, der die anstehenden pastoralen Herausforderungen tatkräftig und kreativ angehen wird. Zu seinem bischöflichen Dienst in Berlin wünsche ich ihm von Herzen Gottes Segen", so Rainer Maria Kardinal Woelki, der von 2011 bis 2014 selbst Erzbischof von Berlin war.
Auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat dem designierten Berliner Erzbischof Heiner Koch gratuliert. Seine einfühlsame Art, gerade auf die Menschen in der Diaspora zuzugehen und den Osten Deutschlands verstehen zu lernen, zeichneten den ernannten Erzbischof aus, schrieb der Münchner Kardinal in einem am Montag in Bonn veröffentlichten Brief an Koch.
Für das Bistum Dresden-Meißen bedaure er, dass Koch nach so kurzer Zeit wieder weiterziehe, erklärte Marx weiter. Er sei sicher, dass der Oberhirte in der Bundeshauptstadt gut Fuß fassen werde. Die Erfahrungen aus der Dresdner Zeit könnten ihm dabei zu gute kommen.
"Dein Humor und Deine Freude sind Wesensmerkmale, die Dir in Berlin sicherlich helfen werden", so Marx wörtlich. Er dankte Koch zudem für dessen Engagement in der Deutschen Bischofskonferenz, insbesondere für den Vorsitz der Kommission für Ehe und Familie und die Vorbereitungen auf dem Weg zur Bischofssynode in Rom.
Auch Hamburgs Erzbischof Stefan Heße hat seinem Amtskollegen Heiner Koch zur Ernennung als Erzbischof von Berlin gratuliert. "Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit, vor allem für die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern", sagte Heße am Montag in Hamburg. Er verwies damit auf die Zuständigkeit beider Erzbistümer für das Bundesland. Für Mecklenburg ist Hamburg zuständig, für Vorpommern das Erzbistum Berlin. Beide Diözesen unterhalten in Schwerin ein gemeinsames Katholisches Büro als Kontaktstelle zwischen Kirche und Politik.
Auch die katholischen Bischöfe in Ostdeutschland haben dem designierten Berliner Erzbischof Heiner Koch gratuliert. Zugleich kritisierten sie einen erneuten raschen Bischofswechsel in ihrem Amtsbereich. Magdeburgs Bischof Gerhard Feige sprach von einer "fragwürdigen" Ernennung. "Neben Görlitz und Berlin ist Dresden-Meißen damit schon das dritte Bistum im Osten Deutschlands, das seinen Bischof nach nur kurzer Dienstzeit wieder verliert", kritisierte Feige am Montag in Magdeburg. "Angesichts der besonders schwierigen Situation der Katholiken in den neuen Bundesländern trägt dies eher noch zur weiteren Destabilisierung der kirchlichen Verhältnisse bei."
Feige kritisierte weiter: "Bedauerlicherweise entsteht der Eindruck, ostdeutsche Bistümer seien inzwischen so etwas wie ein 'Verschiebebahnhof' oder wie 'Praktikumsstellen' zur Qualifizierung für 'höhere Ämter'". Der von Koch im Bistum Dresden-Meißen begonnene "Erkundungs- und Reformprozess" werde nun "mindestens abgebremst oder sogar zurückgeworfen, und der Katholikentag 2016 in Leipzig steht in seiner Vorbereitungsphase erst einmal ohne bischöflichen Hausherrn da".
Der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt betonte: "Es wäre mein Wunsch, dass Versetzungen von Bischöfen nach sehr kurzer Zeit nicht die Regel in unserer Kirche werden - denn auch hier in der Diaspora im Osten Deutschlands braucht es in Zukunft tatkräftige Hirten für das Volk Gottes". Erfurts Bischof Ulrich Neymeyr äußerte ebenfalls die Hoffnung, dass der Dresdner Bischofsstuhl "nicht nur mit Blick auf den Leipziger Katholikentag 2016 bald besetzt wird und es dem neuen Bischof möglich ist, länger als nur wenige Jahre dort zu dienen".
Einig zeigten sich die Bischöfe darin, dass dem gebürtigen Rheinländer Koch die Erfahrung in der sächsischen Diaspora für das neue Amt nützlich sein werde. Ipolt erklärte, Berlin sei staatlich gesehen zwar die Hauptstadt der Republik, liege aber kirchlich doch ganz im Osten. Insofern könne der neue Erzbischof seine Erfahrungen aus dem Bistum Dresden-Meißen gut einbringen. Bereits dort habe Koch in sehr kurzer Zeit "tatkräftig notwendige Veränderungen angepackt und auf den Weg gebracht".
Der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle hat dem neuen Berliner Erzbischof Heiner Koch zu dessen Ernennung gratuliert und ihm Gottes Segen für seine neue Aufgabe gewünscht. Der 60-Jährige kommt wie Trelle aus dem Erzbistum Köln. "Heiner Koch ist mit seiner offenen und herzlichen Art nah bei den Menschen. Das wird ihm auch im Erzbistum Berlin eine große Hilfe sein. Seine Ernennung ist für die katholische Kirche in der Hauptstadt eine gute Nachricht", sagte Trelle.
Der Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Berlin begrüßte die Ernennung Kochs als "gute Wahl". Der Ratsvorsitzende Wolfgang Klose erinnerte daran, dass der Bischof jüngst bei der Weihe der neuen Leipziger Propsteikirche "seine Hand zum Dialog mit allen Menschen ausgestreckt" habe. "Mit dieser Einstellung ist Erzbischof Heiner Koch genau der Richtige für die plurale und säkulare Stadt Berlin", betonte Klose. "Er wird Brücken schlagen auch zu den Menschen in den ländlichen Regionen unseres Erzbistums und auch die dortigen Herausforderungen annehmen", so der Vorsitzende der höchsten Laienvertretung im Erzbistum.