Die Stadt Köln hatte mit der Absage auf Proteste der israelischen Botschaft reagiert. "Breaking the silence" ist ein Zusammenschluss ehemaliger israelischer Soldaten, die das Vorgehen ihrer eigenen Streitkräfte gegen die Palästinenser kritisieren. Kölner Kommunalpolitiker stellten sich grundsätzlich hinter Roters Entscheidung.
"Haarsträubenden Kapitulation Kölns"
Der israelische Historiker Moshe Zimmermann sprach von einer "haarsträubenden Kapitulation Kölns". Wenn die Stadt die Grundregeln der Demokratie und freien Meinung richtig verstehe, dürfe sie "so etwas nicht tun", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montag).
"Ich weiß nicht, was in Jürgen Roters gefahren ist", sagte Cap-Anamur-Gründer Rupert Neudeck der Zeitung. "Breaking the Silence" sei eine der mutigsten Oppositionsgruppen in Israel. "Die beste Opposition kommt aus der Gesellschaft Israels selbst. Aber wenn wir sie nach Köln holen, sollte sie sich hier nicht äußern dürfen? Das enttäuscht mich sehr."
Bedenken der Christlich-Jüdische Gesellschaft
Verständnis zeigte dagegen der Kölner SPD-Fraktionschef Martin Börschel und verwies auf die übereinstimmende Kritik der jüdischen Synagogengemeinde und der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit an der geplanten Ausstellung. Es wäre aber besser gewesen, die Bedenken früher zu prüfen. Ähnlich äußerten sich CDU und FDP. Deren Fraktionsgeschäftsführer Ulrich Breite kritisierte, die Stadt hätte überhaupt keine Zusage erteilen dürfen. Eine Absage zum jetzigen Zeitpunkt sehe für Köln nicht gut aus.