Verdienstkreuz für Initiatorin von "Balu und Du"

Bärenhilfe für Grundschüler

Bundespräsident Gauck hat Hildegard Müller-Kohlenberg von "Balu und Du" mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Die Uni Osnabrück und der Kölner Diözesan-Caritasverband hatten das Mentorenprogramm 2002 gegründet.

Schülerin (dpa)
Schülerin / ( dpa )

"Seit über 33 Jahren unterstützen und helfen Sie Frauen, Kindern und Jugendlichen", sagte Osnabrücks Oberbürgermeister Wolfgang Griesert (CDU) am Montag bei der Verleihung im Rathaus. Durch ihren beispielhaften Einsatz für das 2002 gegründete Programm "Balu und Du" für benachteiligte Grundschulkinder habe sie einen wesentlichen Beitrag zur Förderung Heranwachsender geleistet. Ebenso sei das von Müller-Kohlenberg 1981 mitbegründete autonome Frauenhaus Osnabrück zu einer Zufluchtsstätte für bedrohte, körperlich und seelisch misshandelte Frauen und Kinder in Not geworden, sagte Griesert. Bundespräsident Joachim Gauck hatte der emeritierten Osnabrücker Professorin für Sozialpädagogik und Sozialarbeit die Ehrung auf Vorschlag des niedersächsischen Ministerpräsidenten zuerkannt.

Mentoren fördern benachteiligte Grundschüler

Müller-Kohlenberg erinnerte in ihrer Rede an die schwierigen Umstände und die zahlreichen Diskussionen, die nötig gewesen seien, um das Frauenhaus zu gründen. Über das Projekt "Balu und Du" sagte sie, Philosophie des Programms sei "Informelles Lernen". Es handle sich um ein "Breitbandangebot für Kinder, die mit ganz unterschiedlichen Problemen, Wünschen und Schwierigkeiten zu uns kommen", so die Sozialpädagogin.

Der Name "Balu und Du" bezieht sich auf die Figuren aus dem Dschungelbuch: Der große Bär Balu hilft dem kleinen Mogli, im Dschungel zurechtzukommen. Die Aktion wurde 2002 als gemeinsames Projekt der Uni Osnabrück und des Diözesan-Caritasverbands für das Erzbistum Köln gegründet. Dabei fördern Mentoren durch persönliche Zuwendung benachteiligte Kinder im Grundschulalter mit dem Ziel, dass sie Freude am Lernen entwickeln und so die Chance ergreifen, die Benachteiligung nicht als unveränderbar hinzunehmen. Seit dem Projektstart haben laut Angaben über 700 Studierende vor allem aus erziehungswissenschaftlichen und psychologischen Studiengängen teilgenommen. Pro Semester beginnen etwa 50 Studierende ein Engagement als "Balu".


Quelle:
KNA