Erste interreligiöse Wallfahrt nach Kevelaer

Enthusiasmus für Weltfrieden

In Kevelaer haben sich Vertreter verschiedener Religionen zur ersten interreligiösen Wallfahrt getroffen. Mitinitiator Rupert Neudeck rief am Freitag auf dem Kapellenplatz vor der Basilika dazu auf, aktiv einen Beitrag zum Frieden zu leisten.

Schilder in Kevelaer  (KNA)
Schilder in Kevelaer / ( KNA )

"Es reicht nicht, zu beten und ein gutes Gefühl zu haben", sagte der Gründer der Organisation Cap Anamur und Grünhelme.Der Tag unter dem Motto "I have a dream" solle "ein enthusiastisches Zeichen" für den Weltfrieden setzen.

Rund 200 Angehörige verschiedener Religionen kamen auf jeweils eigenen Pilgerwegen nach Kevelaer und fanden sich am Nachmittag an der Basilika ein. Neben dem Wallfahrtsrektor Rolf Lohmann nahmen David Caspi von der jüdischen Gemeinde Duisburg und Ahmad Aweimer, Dialog- und Kirchenbeauftragter vom Zentralrat der Muslime in Deutschland, teil.

"Das Thema ist aktuell wie nie, schließlich fliehen die Menschen im Nahen Osten aus religiösen Gründen", erklärte der Generalsekretär der Wallfahrt, Rainer Killich. Ziel der interreligiösen Wallfahrt sei nicht Missionierung, sondern der Aufruf an die verschiedenen religiösen Gemeinschaften, ihren Glauben offen und friedlich nebeneinander auszuleben. "Wir wollen eine Willkommenskultur schaffen", so Killich.

Kevelaer ist Deutschlands zweitgrößte katholische Marienwallfahrtsstätte nach dem bayerischen Altötting. Jährlich kommen rund 800.000 Pilger an den Ort am Niederrhein. Die Wallfahrt geht auf ein aus dem Jahr 1641 stammendes Bild aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges mit einer Darstellung der Mutter Jesu als "Trösterin der Betrübten" zurück.


Quelle:
KNA