Dass die Aufnahmezahl in etwa gleich bleiben sollte, finden 37 Prozent, wie eine am Donnerstagabend in Köln veröffentlichte ARD-Umfrage ergab. Gut jeder fünfte Befragte (22 Prozent) meint, dass Deutschland mehr Flüchtlinge aufnehmen sollte, jeder Dritte (33 Prozent) wünscht sich dagegen die Ankunft von weniger Flüchtlingen. Das Institut Infratest dimap befragte am Montag und Dienstag dieser Woche 1.001 Erwachsene telefonisch.
Dass so viele Asylbewerber nach Deutschland kommen, sehen die meisten Bundesbürger demnach eher gelassen: Sechs von zehn Befragten (59 Prozent) macht dies keine Angst. Befürchtungen haben aber 38 Prozent der Befragten. Dabei sind die Sorgen in Ost und West unterschiedlich groß: 46 Prozent der Ostdeutschen macht der Flüchtlingszustrom Angst, aber nur 36 Prozent der Westdeutschen.
Ablehnung gewalttätiger Proteste
Auf massive Ablehnung in der Bevölkerung stoßen gewalttätige Proteste gegen Flüchtlinge wie im sächsischen Heidenau. So gaben 87 Prozent der Befragten an, dass sie sich für solche Proteste schämen, elf Prozent tun dies nicht. Jeder zweite Deutsche ist der Auffassung, dass die Behörden nicht genug tun, um Ausländer und Flüchtlinge vor fremdenfeindlichen Übergriffen zu schützen.
Auf besonders große Akzeptanz der Bürger stößt die Aufnahme von Menschen, die vor Krieg oder Bürgerkrieg geflohen sind - das finden 96 Prozent der Befragten richtig. Auch politische oder religiöse Verfolgung (82 Prozent), Hunger- oder Naturkatastrophen im Heimatland
(79 Prozent) und die Zugehörigkeit zu einer verfolgten Volksgruppe (77 Prozent) werden als Fluchtgründe von den allermeisten Deutschen akzeptiert. Dagegen sind lediglich 28 Prozent der Ansicht, dass Deutschland Menschen aufnehmen soll, die in ihrem Heimatland keine Arbeit und kein Auskommen haben und deshalb hierher kommen.