Berlins neuer Erzbischof Heiner Koch sieht in den Flüchtlingen eine große Bereicherung für Deutschland. Diese Menschen, deren Armut zum Himmel schreie, brächten doch einen großen Reichtum an Lebenserfahrung, an Weisheit und Würde mit, sagte Erzbischof Koch am Montag in Berlin. Bei Gesprächen mit ihnen sei ihm klar geworden, was für eine Chance die Flüchtlinge für unsere Gesellschaft bedeuteten, "wenn wir ihnen nur die Möglichkeit verschaffen, diesen Reichtum hier einzubringen".
Erzbischof Koch legte am Montag im Roten Rathaus im Beisein von Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller (SPD) seinen staatlichen Treueeid ab. Mit dem Eid verspricht der Bischof die verfassungsmäßig gebildete Regierung zu achten. Offiziell in sein neues Amt eingeführt wird der 60-Jährige am 19. September in der Berliner St. Hedwigs-Kathedrale. domradio.de überträgt live im Internet (mit freundlicher Genehmigung des RBB):
Er freue sich auf Berlin und auf seine neue Aufgabe, sagte Koch bei der Zeremonie. Der besondere Reichtum des Erzbistums Berlin sei, dass in ihm so viele Menschen aus so vielen Ländern mit nicht-deutscher Muttersprache Heimat gefunden haben. "Wir sind ein internationales Bistum", so Koch.
Am Dienstag nimmt Erzbischof Koch mit einem Festgottesdienst Abschied aus seinem bisherigen Bistum Dresden-Meißen. Die Messe beginnt um 18.00 Uhr in der Dresdner Kathedrale, wie das Bistum mitteilte. Im Anschluss findet ein öffentlicher Empfang im Haus der Kathedrale statt. Dort besteht die Gelegenheit zur persönlichen Verabschiedung.
Der bisherige Bischof des Bistums Dresden-Meißen war am 8. Juni von Papst Franziskus zum Erzbischof von Berlin ernannt worden. Er folgt auf Kardinal Rainer Maria Woelki, der im September vergangenen Jahres als Erzbischof nach Köln gewechselt war.