"Ich finde es gut, dass es noch einmal eine päpstliche Aufforderung an die Kirchengemeinden gibt, Beiträge zu leisten", sagte Jäger am Montag vor Journalisten in Düsseldorf. Zwar hätten sich die beiden großen christlichen Kirchen in der Vergangenheit bereits bei der Unterbringung von Flüchtlingen engagiert. Aber in dieser besonderen Situation müssten sie noch einmal prüfen, ob sie nicht noch weitere Möglichkeiten hätten, Menschen vor Obdachlosigkeit zu schützen. "Entscheidend ist, dass am Ende des Tages niemand unter der Brücke schlafen muss", sagte Jäger. Dabei müssten künftig auch "Abstriche an der Qualität der Immobilien" gemacht werden.
Papst Franziskus hatte am Sonntag beim Angelusgebet an alle Pfarreien, religiösen Gemeinschaften, Klöster und Wallfahrtsorte in ganz Europa appelliert, jeweils eine Flüchtlingsfamilie aufzunehmen. Die beiden Pfarrgemeinden des Vatikan gingen mit gutem Beispiel voran und nähmen zwei Flüchtlingsfamilien auf.
Jäger: Alle müssen an einem Strang ziehen
Diese Größenordnung für den Vatikan habe ihn angesichts der humanitären Katastrophe "schon verwundert und erstaunt", sagte Jäger kritisch. Zugleich warnte er davor, in der Flüchtlingspolitik ein "Schwarzes-Peter-Spiel" zu betreiben. "Wir kriegen das nur gestemmt, wenn wir alle zusammenarbeiten und an einem Strang ziehen."
Weiter appellierte Jäger an die Moscheegemeinden in NRW, vor allem Flüchtlingen aus arabischen Ländern religiösen Beistand zu leisten. Es sei wichtig, dass diese Menschen von ihren Glaubensgemeinschaften frühzeitig angesprochen und integriert würden. Ideal wäre es, wenn die Moscheegemeinden selbst auch Flüchtlinge in ihren Gebäuden aufnehmen könnten, betonte der Minister.