Klimaschutz-Politik darf nach Ansicht von Papst Franziskus nicht über die Köpfe der Ärmsten hinweg gemacht werden. Auch sie müssten bei der Erarbeitung von Lösungen "dieser komplexen sozialen und ökologischen Krise ihre Stimme einbringen" können, forderte er am Freitag im Vatikan vor Teilnehmern einer Klimaschutzkonferenz in Rom.
Zugleich mahnte Franziskus eine Allianz aller Beteiligten an, um bei den bevorstehenden UN-Konferenzen zum Klimaschutz und zu nachhaltigen Entwicklungszielen "wirklich bedeutende und globale Umwelt-Vereinbarungen" zu erreichen. In seiner im Juni veröffentlichten Umweltenzyklika "Laudato si" kritisierte der Papst die bisherigen UN-Klima-Konferenzen scharf.
Jeder muss seinen Beitrag leisten
Die 21. UN-Klima-Konferenz findet vom 30. November bis zum 11. Dezember in Paris statt. Die UN-Konferenz über nachhaltige Entwicklungsziele tagt vom 25. bis 27. September in New York. Franziskus spricht am Eröffnungstag vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York.
Weiter sagte Franziskus in seiner Ansprache, jeder sei persönlich dazu aufgerufen, in seinem Umfeld, in der Familie, am Arbeitsplatz, in der Wirtschaft, Forschung und Zivilgesellschaft zu einem wirksamen Klimaschutz beizutragen. Hierbei gehe es nicht um "unrealistische Lösungen", sondern um das, was der Einzelne jeweils leisten könne.
Jeder müsse allerdings auch zulassen, dass sein Beitrag zur Diskussion gestellt werde. Mitorganisator der am Samstag endenden Klimaschutz-Tagung in Rom war der Päpstliche Rat für Gerechtigkeit und Frieden.