Überreicht wurde dieser vom Lenkungsausschuss zur Koordination der Arbeit. Bedford-Strohm, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), dankte dem Ausschuss sowie allen Mitarbeitenden für ihre intensive Arbeit "an einem schwierigen und umfangreichen Projekt".
"Bibel 2017" soll im Oktober 2016 offiziell erscheinen
Dem vom Rat der EKD eingesetzten Lenkungsausschuss gehörten rund 70 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Bibelexegese und der Praktischen Theologie sowie Kirchleitungs-Vertreter an. Der Vorsitzende des Gremiums, der thüringische Altbischof Christoph Kähler, nannte die Lutherbibel ein "kostbares theologisches und kulturelles Erbe". Mit diesem Erbe "müssen wir behutsam und sorgfältig umgehen", so Kähler. Er äußerte sich erfreut, dass das Projekt vor dem Reformationsjubiläum abgeschlossen werden konnte. Die revidierte "Bibel 2017" soll am 30. Oktober 2016 offiziell erscheinen.
Die in Stuttgart ansässige Deutsche Bibelgesellschaft wurde mit der Herstellung und Verbreitung der neuen Bibel betraut. Generalsekretär Christoph Rösel hob hervor, die Wiederentdeckung der Bibel durch Marin Luther sei ein "zentrales Geschehen der Reformation". Das Jubiläum 2017 biete die Chance, "die Bibel in der Sprache Luthers neu zu entdecken", so Rösel.
Lutherbibel geht auf Übersetzungen Martin Luthers zurück
Die Lutherbibel geht zurück auf die Übersetzungen Martin Luthers und seiner Mitarbeiter in den Jahren 1521 bis 1545. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann man die Bibelübersetzungen, die auf Martin Luther zurückgingen, sich aber durchaus unterschieden, kritisch durchzusehen und eine erste Revision vorzunehmen. Sie sollte einerseits den ursprünglichen Luthertext wieder herzustellen und andererseits diesen Text dort, wo er nicht mehr verständlich oder unklar war, an den allgemeinen Sprachgebrauch angleichen.
Eine zweite Revision erfolgte 1912. Die dritte Revision wurde 1964 (Altes Testament), 1970 (Apokryphen) und 1984 (Neues Testament) abgeschlossen. Zuvor war eine 1975 vorgelegte Fassung des Neuen Testaments wegen ihrer Anpassung an modernes Deutsch nicht nur in der evangelischen Kirche auf massive Kritik gestoßen. Nach der Einführung der neuen Rechtschreibung 1999 wurde der Text noch einmal durchgesehen.