Unicef appellierte an Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, sich im Interesse der Kinder hinter die neue Agenda für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen zu stellen. Am kommenden Wochenende werden die Regierungen in New York erstmals gemeinsame Entwicklungsziele verabschieden, die für Entwicklungs- und Industrieländer gleichermaßen gelten. Sie versprechen, bis zum Jahr 2030 Armut und Hunger zu besiegen, alle Kinder in die Schule zu bringen, Erde und Umwelt zu schützen und Ungleichheit zu bekämpfen.
"Die neuen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen bleiben nicht länger bei der Bekämpfung von Krisensymptomen stehen. Sie setzen an den Wurzeln der globalen Zukunftsprobleme an", erklärte der Geschäftsführer von Unicef Deutschland, Christian Schneider. "So lange Armut, Ungerechtigkeit und Umweltzerstörung so vielen Kindern die Zukunft rauben, kann es keine friedliche Entwicklung geben. Die Welt braucht eine Agenda für Kinder."
Naturkatastrophen gefährden immer mehr Kinder
Laut Unicef wachsen weltweit 230 Millionen Kinder und Jugendliche in Ländern auf, in denen Krieg herrscht oder bewaffnete Konflikte an der Tagesordnung sind. Auf diese Länder entfielen weltweit fast die Hälfte aller Todesfälle bei Kindern und die Hälfte aller Kinder, die keine Schule besuchen. Immer mehr Kinder seien auch durch Naturkatastrophen bedroht - vielfach in Folge des Klimawandels.
Zwischen 1990 und 2000 seien jedes Jahr 66,5 Millionen Kinder von Naturkatastrophen betroffen - "im kommenden Jahrzehnt werden es 175 Millionen Kinder sein." Nach Darstellung des Kinderhilfswerks drohen diese Krisen und Katastrophen wichtige Entwicklungsfortschritte zu zerstören. Die Hälfte der weltweit fast 60 Millionen Flüchtlinge und Vertriebenen seien Kinder und Jugendliche.