Der Unterschied sei wichtig, aber nicht aus den Gründen, die sich manche wünschen, sagte Chaput der australischen Zeitung "The Guardian" (Onlineausgabe Dienstag). Papst Franziskus besucht von Dienstagabend bis Sonntag die USA. Eine Station ist auch Philadelphia, wo ein Welttreffen katholischer Familien mit rund 17.500 Teilnehmern stattfindet.
Der Ruf des Papstes nach Barmherzigkeit und Mitleid dürfe nicht missverstanden werden, sagte Chaput. "Die Kirche ist auf Gottes Barmherzigkeit gebaut. Aber wahre Barmherzigkeit ist immer an Wahrheit gebunden, und Wahrheit ist nicht immer willkommen, vor allem, wenn es um Fragen wie Reichtum und Sexualität geht", so der Erzbischof.
Mit Blick auf den gesellschaftlichen Wandel in den USA, einen wachsenden Anteil von spanischsprachigen Migranten in der katholischen Kirche und ein steigendes Durchschnittsalter der Gläubigen sagte Chaput, die Kirche müsse die Methoden ihrer Predigt und Lehre verändern. "Der Kern der Botschaft kann sich aber nicht ändern", betonte er.
Die Beliebtheit des Papstes verdanke sich auch seiner südamerikanischen Herkunft, so Chaput weiter. Franziskus habe "nie teilgehabt an dem Gemetzel und der Konfusion ideologischer Kriege in Europa oder an nordamerikanischen Moraldebatten". Er kommuniziere "unbelastet von Furcht" und spontan; das seien "Eigenschaften, die Amerikaner sehr mögen". Der Wechsel in Sprache und Führungsstil bedeute jedoch keine inhaltliche Veränderung. "Wenn die Leute das meinen, riskieren sie, sehr enttäuscht zu werden", so Chaput.