"Deshalb ist die Lehre, die wir kennen, weiterhin in ihrer Gültigkeit bewahrt", bekräftigte er laut Vatikansprecher Federico Lombardi.
Zudem habe der Papst betont, die Debatte dürfe nicht auf den kirchlichen Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen reduziert werden. Demnach forderte der Papst die Teilnehmer auf, sich in dieser Frage nicht unter Druck setzen zu lassen. Die Synode behandele eine große Bandbreite von Themen.
Die Wortmeldung von Franziskus kam insofern überraschend, als allgemein erwartet worden war, dass er die Debatte der Bischöfe wie im vergangenen Jahr schweigend verfolgen würde.
Bereits auf dem Rückflug von seiner USA-Reise hatte sich der Papst Ende September gegen eine Verengung der Bischofssynode auf die Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion gewandt.
Themen der Synode waren laut Lombardi am Dienstag unter anderem die Folgen der Globalisierung, Vorbereitung junger Paare auf die Ehe, sexueller Missbrauch, Kinderarbeit, Gewalt gegen Frauen sowie die schwierige Situation von Familien angesichts von Verfolgung, Kriegen und Armut.
Auch der kirchliche Umgang mit Homosexualität kam am Dienstag zur Sprache. Ein namentlich nicht genannter Bischof sagte nach Angaben eines Vatikan-Sprechers, Homosexuelle seien keine Außenseiter, sondern aus "unserem Fleisch und Blut". Sie seien "unsere Kinder" und "unsere Familie". Unmittelbar vor der Bischofssynode hatte das Coming-Out eines homosexuellen Priesters im Vatikan für Aufsehen gesorgt.
Auch über die Rolle der Bischofskonferenzen im Verhältnis zum Vatikan sei gesprochen worden, teilte Lombardi mit. Als weiteres Thema nannte er die "kulturelle Revolution", die sich im Bereich Ehe und Familie vollzogen habe.
Bei der Morgenmesse hatte der Papst die Forderung nach Barmherzigkeit erneuert. Beim täglichen Gottesdienst in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses Santa Marta rief er dazu auf, der Barmherzigkeit Gottes mehr Raum zu geben als den eigenen Gedanken oder Listen von Geboten.
Die Bischofssynode berät noch bis zum 25. Oktober über den Umgang der Kirche mit Familien von heute. Am Ende werden die Stimmberechtigten unter den insgesamt rund 400 Teilnehmern über ein Schlussdokument abstimmen.