Das erklärten verschiedene kirchliche und nichtkirchliche Träger auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Die Verantwortliche für Freiwilligendienste beim Deutschen Verein vom Heiligen Land, Stefanie Langel, sagte, ihre Zentrale in Köln stehe mit den beteiligten Einrichtungen in täglichem Austausch. "Wir arbeiten in einem Land, das immer in einer schwierigen Situation ist", sagte Langel. Die Verschärfung der Lage komme "nicht überraschend".
Mitarbeiter reisen nicht nach Jerusalem
Freiwilligen in Galiläa und Haifa rate man von Reisen nach Jerusalem ab. Dort sollte ein gemeinsames Seminar aller 35 Teilnehmer des Entsendungsprogramms stattfinden. Diese Veranstaltung wird nun nach Angaben des Vereins auf die ohnehin in Jerusalem und Bethlehem tätigen Freiwilligen beschränkt.
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) sieht seine Freiwilligendienste in Israel aktuell "nicht eingeschränkt". Die 39 Teilnehmer, die zwischen Ende August und Anfang Oktober zu Einsätzen in Haifa, Netanja, Ra'anana, Tel Aviv und Jerusalem ausgereist seien, würden "sowohl vom DRK-Träger als auch den Partnern vor Ort umfassend betreut und hinsichtlich umsichtigen Verhaltens klar instruiert", erklärte Pressereferentin Alexandra Burck in Berlin.
Derzeit gebe es keine Anzeichen für die Notwendigkeit einer Abreise. Falls sich die Lage weiter verschlechtere, werde man die Freiwilligen in den Norden verlegen, etwa nach Haifa. Wenn auch dort die Sicherheit nicht gewährleistet seien, würden die Freiwilligendienste in Israel abgebrochen.
Erzbistum Freinurg richtet sich nach Angaben des Auswärtigen Amtes
Das Erzbistum Freiburg, das ein eigenes Freiwilligenprogramm unterhält, teilte auf Anfrage mit, man richte sich nach den Maßgaben des Auswärtigen Amts. Zwei Teilnehmer in Jerusalem seien "in der Bewegung ziemlich eingeschränkt". Deren Einsatzstelle ist das Ordenskrankenhaus Saint Louis am Damaskustor, wo sich zahlreiche Anschläge ereigneten.
Die Freiwilligen vermieden es, aus dem Haus zu gehen, hielten es aber ebenso wie die Projektverantwortlichen vor Ort "für vertretbar, dort zu bleiben", sagte Claudia Debes von der Fachstelle Internationale Freiwilligendienste in Freiburg. Über die Weiterführung des Einsatzes werde "von Tag zu Tag" entschieden. Gegenüber dem Gaza-Krieg im Sommer 2014 sei die Lage allerdings "beunruhigend", weil weniger vorhersehbar, meinte Debes.