"Das ist ein grober Verstoß gegen die in der Verfassung garantierte Religionsfreiheit", sagte die Vorsitzende des Dachverbands der protestantischen Kirchen in Indonesien (PGI), Henrietta Lebang, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Die sogenannte Islamische Verteidigungsfront (FPI) und andere militante muslimische Gruppen hatten den Behörden ein Ultimatum gestellt. Wenn nicht bis Montag mit dem Abriss der angeblich illegalen Kirchen begonnen werde, sei Gewalt nicht auszuschließen.
Vergangene Woche wurde Kirche niedergebrannt
In der vergangenen Woche hatten rund 500 militante Muslime eine Kirche im Distrikt Aceh niedergebrannt. Bei dem Angriff auf eine weitere Kirche war ein Mann erschossen worden. Obwohl die indonesische Regierung zur Verhinderung weiterer Gewalt Armee-Einheiten einsetzte, sind nach Angaben Lebangs Tausende Christen in die Nachbarprovinz Nordsumatra geflohen.
Als "angespannt" beschrieb der Generalsekretär der indonesischen Sektion der "Religionen für den Frieden", der Katholik Theophilus Bela, in einer E-Mail die Situation in Singkil Aceh. Der Sprecher des Islamischen Netzwerks gegen Diskriminierung, Aan Anshori, verurteilte die Vorfälle in Aceh. "Kein religiöser Mensch sollte sich zu solch barbarischen Akten hinreißen lassen." Was in Aceh passiere, zeige, "wie weit verbreitet die radikale islamische Bewegung ist."