"Auch heute kann diese Geste ein Beispiel für alle Nationen sein, die sich in schwierigen Konfliktsituationen befinden", heißt es nach Angaben von Radio Vatikan vom Dienstag in einer von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin im Namen des Papstes unterzeichneten Grußbotschaft zum 50. Jahrestag.
In einem gemeinsamen Hirtenbrief an den deutschen Episkopat ebneten die polnischen Bischöfe am 18. November 1965 den Weg für eine Aussöhnung zwischen den Kirchen der beiden Länder. Darin schrieben sie: "Wir vergeben und bitten um Vergebung".
Der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, erinnerte bei einer deutsch-polnischen Gedenkmesse in der Kirche des Campo Santo Teutonico im Vatikan zum Jubiläum der gegenseitigen Vergebungsbitten an den deutsch-sowjetischen Nicht- Angriffspakt von 1939. Polen sei das erste Opfer des Abkommens geworden.
Auch heute seien Gesten der Versöhnung in Europa nötig, betonte der Vorsitzende der Polnischen Bischofskonferenz, Stanisław Gądeck. Der Erzbischof von Posen erinnerte zugleich daran, dass das Hirtenwort gegen den Widerstand der damaligen Warschauer Regierung veröffentlicht worden sei.