"Ich habe beschlossen, nicht zu erscheinen", teilte Nuzzi, ein Hauptakteur im "Vatileaks-Skandal", am Montag in seinem Blog mit. Seine Entscheidung begründete er damit, der Vatikan achte weder das Recht auf Meinungsfreiheit noch journalistischen Quellenschutz. "Für sie macht sich strafbar, wer Nachrichten macht", schrieb Nuzzi.
Wenn er hingegen im Rahmen eines Rechtshilfeersuchens vor einer italienischen Justizbehörde aussagen solle, würde er dies freilich in Erwägung ziehen, so Nuzzi weiter. Die Vorladung zu einer Vernehmung im Schatten des Petersdoms, geplant für Dienstag, 10.30 Uhr, habe ihm der päpstliche Staatsanwalt am Freitag in ein paar Zeilen per E-Mail zugestellt.
Nuzzi wirft dem Vatikan in seinem jüngsten Buch "Alles muss ans Licht" vor, ein System von Korruption, Vetternwirtschaft, Privilegien und Geldwäsche zu unterhalten. Gegen ihn und einen anderen Autor, Emiliano Fittipaldi, leitete die vatikanische Justiz nach einer Mitteilung von Donnerstag Ermittlungen wegen "möglicher Beihilfe zur Verbreitung vertraulicher Informationen und Dokumente" ein.