Grund für die aktuellen Steigerung der Erträge ist die anhaltend stabile Konjunktur bei hoher Beschäftigung und steigenden Lohneinkommen. Allerdings wird die für die Aufgabenerfüllung verfügbare Kirchensteuer nur in geringerem Umfang steigen. Verrechnungszahlungen an andere Bistümer sowie Hebegebühren der Finanzverwaltung reduzieren die Brutto-Erträge um rund ein Viertel von rund 800 auf ca. 590 Mio. Euro pro Jahr. Zudem belasten wachsende Vorsorgeaufwendungen den Haushalt.
Mittelfristig stellt sich das Erzbistum auch auf die Folgen der demographischen Entwicklung ein. Die Zahl der Mitglieder wird sinken. Durch rechtzeitige Vorbereitung ist dieser langfristige Prozess aber beherrschbar. "Die Aufgaben der Kirche werden aber nicht kleiner", betont Hermann J. Schon, Finanzdirektor des Erzbistums Köln. "Die demographische Entwicklung ist vom Erzbistum sicherlich nicht zu beeinflussen. Es bleibt aber unsere Aufgabe, die frohe Botschaft unermüdlich zu den Menschen zu tragen. Gerade die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen zeigen, wie nötig christliches Handeln und christliche Werte für die Gesellschaft sind. Damit wir dies verlässlich schaffen, planen wir vorausschauend und bilden Reserven für unsere langfristigen Verpflichtungen."
Um die künftige Entwicklung besser planen zu können, nutzt das Erzbistum wissenschaftliche Projektionen der Mitglieder-und Beitragsentwicklung. Die nominal steigenden Erträge müssen dabei um die Kaufkraftentwicklung bereinigt werden. So hat das Erzbistum in den vergangenen 15 Jahren real bereits einen Ertragsrückgang zu verzeichnen. Die Projektion geht bis zum Jahr 2030 von einem weiteren Rückgang der inflationsbereinigten Erträge von derzeit rund 580 Mio. Euro auf etwa 490 Mio. Euro aus.