Während des sechstägigen Aufenthalts reist der Argentinier in die Hauptstadt Mexiko-Stadt, die Grenzregionen Chiapas im Süden und Chihuahua im Norden sowie die Unruheprovinz Michoacán, wie aus dem am Samstag vom Vatikan veröffentlichten offiziellen Programm hervorgeht. Neben einem Treffen mit Präsident Enrique Pena Nieto steht in Mexiko-City der Besuch der Marienwallfahrtsstätte der Seligen Jungfrau von Guadalupe auf dem Programm.
Den Gedenktag der Jungfrau von Guadalupe haben Millionen Katholiken in Mexiko am Samstag gefeiert.Sie versammelten sich zum symbolträchtigen religiösen Fest in der Metropole und huldigten dem Marienbild. Der Tradition gemäß sprachen Familien und Kinder Fürbitten vor dem Gemälde und sangen das Volkslied "Las Mañanitas" für die sogenannte schwarze Jungfrau.
Eine der größten Wallfahrten weltweit
Die Wallfahrt zur Basilika der Jungfrau von Guadalupe gilt als eine der größten weltweit. Auch Gläubige aus benachbarten lateinamerikanischen Ländern pilgern oft tagelang nach Mexiko-Stadt. Erwartet werden 2015 rund acht Millionen Besucher. Der Legende nach erschien 1531 eine dunkelhäutige Maria einem Indio nahe Mexiko-Stadt viermal und beauftragte ihn mit dem Bau einer Kapelle. Heute gilt die Jungfrau von Guadalupe als Schutzpatronin Mexikos.
Anlässlich des Festes der Seligen Jungfrau von Guadalupe rief Franziskus am Samstag bei einem Gottesdienst im Petersdom zum verstärkten Einsatz für Arme und Benachteiligte in der Adventszeit auf. Diesen Menschen die christliche Botschaft zu verkünden und Werke der Barmherzigkeit zu tun sei "eine gute Weise die Ankunft Jesu zu erwarten", sagte er. In seiner Predigt betonte Franziskus weiter, dass die barmherzige Liebe das "überraschendste Attribut Gottes" sei. Die Gottesmutter Maria würdigte er als "Mutter der Barmherzigkeit". Sie helfe zu verstehen, wie sehr gut die Menschen liebe.
Weitere Stationen des Papstes
Franziskus besucht in Mexiko außerdem ein Krankenhaus, trifft in San Cristóbal de Las Casas im Süden Mitglieder einer indigenen Gemeinschaft und besucht in Chihuahua im Norden, das von dem seit Jahren tobenden Drogenkrieg in Mexiko hart betroffen ist, ein Gefängnis. Chihuahua liegt auf der Migrationsroute in die USA und ist eine der gefährlichsten Regionen Mexikos.
In Chiapas im Süden kommen jährlich Zehntausende Einwanderer aus Mittelamerika an, weshalb auch das Thema Migration einer der Schwerpunkte der Papst-Reise sein dürfte. In Chiapas trifft der Papst während seiner zwölften Auslandsreise mit Vertretern der indigenen Bevölkerung zusammen. Dort kam es seit 1994 wiederholt zu teils gewaltsamen Konflikten zwischen der indigenen Bevölkerung und der Zentralregierung. In der Grenzstadt Ciudad Juarez besucht er ein Gefängnis.
Benedikt reiste zuetzt 2012 nach Mexiko
Franziskus selbst hatte bereits Ende November während des Rückflugs von seiner Afrika-Reise ankündigt, dass er 2016 nach Mexiko reisen werde. Damals sagte er jedoch, das Datum sei noch nicht ganz sicher.
Mexiko ist nach Brasilien, Ecuador, Bolivien, Paraguay und Kuba das sechste lateinamerikanische Land, das der argentinische Papst besucht. Zuletzt reiste Benedikt XVI. im März 2012 Mexiko, allerdings nicht die Hauptstadt des Landes.