Nicaragua will mit Costa Rica über Grenze sprechen

"Geist der Brüderlichkeit" erwacht?

Im Grenzstreit mit Costa Rica zeigt sich Nicaragua wenige Tage nach einem Aufruf von Papst Franziskus zum Dialog bereit. Nicaragua stehe zur vollen Verfügung, sagte Regierungssprecherin Rosario Murillo am Montag (Ortszeit) in Managua.

Richter des Internationalen Gerichtshofs / © Bas Czerwinski (dpa)
Richter des Internationalen Gerichtshofs / © Bas Czerwinski ( dpa )

Beide Länder müssten bereit sein, Mechanismen des Dialogs zu etablieren, die ein Zusammenleben in gegenseitigem Respekt und Frieden möglich machten. Dies sei stets die Position Nicaraguas gewesen, so Murillo.

Am Sonntag hatte Papst Franziskus die beiden Nachbarländer zur Beilegung ihres Grenzstreits aufgefordert. Der "Geist der Brüderlichkeit" müsse erneuert und der Dialog verstärkt werden. Zugleich deutete der Papst seine Bereitschaft an, zwischen beiden Ländern zu vermitteln.

Der Internationale Gerichtshof in Den Haag hatte in der vergangenen Woche entschieden, dass das von beiden Ländern beanspruchte Gebiet an der Mündung des Grenzflusses San Juan zum Staatsgebiet von Costa Rica gehöre. Die Richter in Den Haag befanden, dass das rund 2,5 Quadratkilometer große Gebiet 2010 widerrechtlich von Nicaragua besetzt worden sei. Sie verurteilten Nicaragua zur Zahlung von Schadenersatz an das Nachbarland. Über die Höhe müssen sich beide Staaten innerhalb der nächsten zwölf Monate verständigen. Costa Rica war 2010 vor das höchste UN-Gericht gezogen, nachdem Nicaragua die Insel Calero besetzt hatte.


Quelle:
KNA