Angesichts der Verantwortung der Menschen füreinander stelle Gleichgültigkeit mit den Worten von Papst Franziskus eine "Bedrohung für die Menschheitsfamilie" dar, sagte Marx im Bayerischen Rundfunk.
Demgegenüber gelte es eine "Kultur der Solidarität und der Barmherzigkeit" zu fördern. - Der Beitrag wird am 2. Januar um 17.55 Uhr in der Reihe "Zum Sonntag" in Bayern 2 ausgestrahlt. Gerade rund um den Jahreswechsel falle die "Kluft zwischen dem, was sein soll, und dem, was ist" am stärksten ins Auge, erinnerte der Münchner Erzbischof. Bürgerkriege und Terrorismus, die Gewalt unter Menschen und die Ausbeutung der Natur, Machtmissbrauch und soziale Ungerechtigkeit zeigten, "dass die Welt nicht gut ist, so wie sie ist".
Die Verheißung von Weihnachten, der Geburt Christi, sei jedoch: "Wenn Gott Mensch wird in dieser Welt, dann wird sich die Welt zum Besseren wenden." Christen müssen nach den Worten von Marx die Spannung zwischen dem schon verkündeten Heil der Welt und dem offensichtlichen Unheil aushalten: "Weder lässt sie sich auflösen, indem man für alle Übel der Welt Gott verantwortlich macht, noch, indem man den Menschen für alles zur Verantwortung zieht", erklärt der Kardinal. Zum christlichen Glauben zähle die Überzeugung, "dass der Mensch zum Guten fähig ist". Daraus speise sich auch die christliche Hoffnung, dass die Welt heil werden könne, weil Gott es wolle, um der Menschen willen.