Auf dem Titelbild einer Sonderausgabe der Zeitschrift zum Gedenken an den islamistischen Anschlag auf die Redaktion vor einem Jahr ist ein rennender, blutverschmierter, bärtiger Gott mit einer umgehängten Kalaschnikow zu sehen. Die Überschrift lautet: "Ein Jahr danach: Der Mörder ist noch immer auf der Flucht."
Kritik an mangelndem Respekt vor dem Glauben
Dieses Titelbild spiegele das "traurige Paradox" der heutigen Welt wider, so die päpstliche Zeitung. Diese reagiere einerseits immer empfindlicher darauf, wenn etwas lächerlich gemacht werde und fordere politische Korrektheit ein. Andererseits sei sie nicht bereit, den Glauben der Menschen - unabhängig welcher Religion - anzuerkennen und zu respektieren, so der namentlich nicht gekennzeichnete Artikel mit dem Titel "Der manipulierte Glaube".
Die Satirezeitschrift habe "ein weiteres Mal vergessen, was die Führer aller Religionen seit längerem immer wieder betonen", so die päpstliche Zeitung. Gott zur Rechtfertigung von Hass zu gebrauchen, sei ein "wirklicher Fluch". Am 7. Januar 2015 drangen in Paris zwei islamistische Terroristen in die Redaktionsräume von "Charlie Hebdo" ein. Sie töteten insgesamt elf Personen, zehn von ihnen waren Redaktionsmitglieder.