Zum Tod des Kölner Bildhauers Elmar Hillebrand

"Das Werk lobt seinen Meister"

Der Kölner Bildhauer Elmar Hillebrand hat seit der Nachkriegszeit den Kölner Dom und viele weitere Kirchen mit seiner Kunst bereichert. Im Alter von 90 Jahren ist er gestorben. Ein Rückblick auf sein Schaffen.

Elmar Hillebrand / © Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU)
Elmar Hillebrand / © Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU)

Der in Köln geborene Bildhauer Elmar Hillebrand ist einer der ganz großen Künstler der Kölner Schule. Gelernt hat er als Meisterschüler von Ewald Mataré an der Düsseldorfer Kunstakademie. Eine Zeitlang arbeitete er auch an der Dombauhütte in Köln. Ab 1964 lehrte er als Professor für Architektur an der RWTH in Aachen. Die meisten Werke von Hillebrand haben einen sakralen Bezug. Maßgeblich hat er mit seiner Kunst den Wiederaufbau der romanischen Kirchen in Köln in den 50er Jahren unterstützt. Eines seiner prominentesten Kunstwerke im Rheinland ist der Hauptaltar des Kölner Doms. Im gesamten Bundesgebiet, im europäischen Ausland und in Israel sind seine Werke vertreten.

Kirchliche Figuren mit Bodenhaftung

Hillebrand war ein intellektueller Künstler, doch ohne Zug zum Ätherischen. Seine Plastiken von Bischöfen, Kardinälen oder Heiligen sind mit Sinn für die realen Umstände ihrer Tätigkeiten oder ihrem Charakter gestaltet. Bekannt ist seine Skulptur von Kardinal Frings am Kölner Rathausturm. Hillebrand gestaltete ihn mit einer dynamisch schwingenden Soutane. Für die Tochter eines Kunstsammlers Dorothee Haentjes-Holländer, die den Künstler seit Jahren gut kennt, ist das typisch für seine Arbeit: "Eine Mischung von Würde und Dynamik, wo man merkt, Frings war in Bewegung und er hat eine Menge in Bewegung gebracht. Vielleicht hat Hillebrand sich gedacht, der Heilige Geist weht wo er will, und der bewegt auch beim Kardinal die Soutane hin und her." In nicht wenigen Werken von Hillebrand ist auch ein Augenzwinkern mitgeschwungen. Sein Werk hat immer einen Bezug zum Menschen, der dem göttlichen Ratschluss begegnet, mit Angst, Furcht oder Freude.

Bescheiden und mitreißend

Hillebrand war ein aufgeschlossener Künstler, der gerne andere Menschen und auch Künstler mit einbezogen hat.  Er war nicht zuletzt ein sehr bescheidener Mensch, erinnert sich Haentjes-Holländer, der sich nicht in den Mittelpunkt gestellt hat: "Er hat einen Wahlspruch gehabt, und der lautete: Das Werk lobt seinen Meister".

Bis zum Lebensende mit seiner Familie

Hillebrand lebte mit seiner Ehefrau bis zu seinem Tod in seinem Haus in Köln-Weiß. Gemeinsam haben sie acht Kinder großgezogen. Er starb am 8. Januar 2016 in Köln.


Detail des Vierungsaltars im Kölner Dom / © koelner-dom.de
Detail des Vierungsaltars im Kölner Dom / © koelner-dom.de
Quelle:
DR