Bei einem Terroranschlag auf zwei Hotels und ein Café in Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou sind mindestens 23 Menschen getötet worden. Das teilte der Präsident des westafrikanischen Landes, Roch Marc Christian Kaboré, am Samstag am Ort des Geschehens mit. Terroristen hatten am Freitagabend mehrere Sprengsätze zur Detonation gebracht. Danach attackierten sie ein Café, lieferten sich Feuergefechte mit der Polizei und stürmten schließlich ein Hotel, in dem sie mehrere Geiseln nahmen. Zwei Ableger des islamistischen Terrornetzwerks Al-Kaida bekannten sich zur Tat.
Spezialkräfte aus Burkina Faso und Frankreich beendeten am Morgen die Geiselnahme in dem bei Ausländern beliebten Splendid-Hotel. Kurz darauf nahmen Terroristen ein weiteres nahegelegenes Hotel ein. Am Mittag wurde auch die Geiselnahme dort beendet. Nach Angaben Kaborés wurden vier Attentäter getötet. Bei zwei von ihnen habe es sich um Frauen gehandelt. Die Opfer stammen Kaboré zufolge aus 18 verschiedenen Ländern. Die genauen Nationalitäten waren zunächst nicht bekannt.
Terrorgruppen Al-Murabitoun und Al-Kaida bekannten sich zu Anschlägen
Zu dem Anschlag bekannten sich die Terrorgruppen Al-Murabitoun und Al-Kaida im islamischen Maghreb (AQMI). Beide Gruppen hatten vor zwei Monaten ein ähnliches Attentat in Malis Hauptstadt Bamako verübt, bei dem 21 Menschen ums Leben gekommen waren. Der Anführer von Al-Murabitoun, Mokhtar Belmokhtar, wird seit Jahren gesucht.
Den Sicherheitskräften in Burkina Faso war es während der Nacht gelungen, mehr als 150 Geiseln zu befreien. Die Rettungsaktion wurde durch ein Feuer erschwert, das in der Nacht im Foyer des Hotels ausgebrochen war. Anders als in Mali war Burkina Faso lange von Terrorangriffen verschont geblieben. Im April vergangenen Jahres hatten Islamisten erstmals einen rumänischen Angestellten einer Mine in Burkina Faso verschleppt. Im November nahm die burkinische Polizei 13 mutmaßliche Terroristen fest.
Im Norden Burkina Fasos wurde unterdessen nach Angaben des burkinischen Sicherheitsministeriums in der Nacht zum Samstag ein österreichisches Ehepaar entführt. Der Mann, ein Arzt, arbeitet in der Grenzregion zu Mali. Wer hinter der Entführung steckt, war zunächst unklar.