Bischof Ackermann besorgt über fremdenfeindliche Töne der AfD

Verunsicherung ja, Fremdenfeindlichkeit nein

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat an die Politiker appelliert, die Verunsicherung vieler Bürger bezügliche der Flüchtlinge ernst zu nehmen. Nicht jeder, der angesichts der derzeitigen Situation besorgt sei, sei deswegen schon ein Rechtsextremer.

Bischof Stephan Ackermann in seinem Ornat (Bistum Trier)
Bischof Stephan Ackermann in seinem Ornat / ( Bistum Trier )

Das sagte Ackermann dem "Trierischen Volksfreund" (Mittwochsausgabe). Zugleich äußerte er sich besorgt darüber, dass bei Parteien wie der AfD populistische und fremdenfeindliche Töne zunähmen. Der Bischof kritisierte zudem eine mangelnde europäische Kooperationsbereitschaft in der Flüchtlingsfrage. Kontroversen seien normal, doch "was die EU derzeit bietet, ist ein Trauerspiel". Auf Bundesebene brauche es zwar eine Drosselung der Asylbewerberzahlen, doch sei dies nicht durch einen nationalen Alleingang oder die Einführung einer festen Obergrenze machbar.

Zur Absage der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) an die "Elefantenrunde" des Südwestrundfunks (SWR) sagte Ackermann, er könne verstehen, dass die Regierungschefin sich nicht mit populistischen oder holzschnittartigen Thesen auseinandersetzen wolle. "Dennoch hätte ich es für besser empfunden, sie hätte sich darauf eingelassen. So entsteht der Eindruck, dass Frau Dreyer die offene Auseinandersetzung scheut", so der Bischof. Dreyer hatte erklärt, nicht an der Fernsehdebatte zur Landtagswahl teilnehmen zu wollen, wenn ein AfD-Vertreter dazu eingeladen werde.


Quelle:
KNA