Der Transport von seinem Grab im süditalienischen San Giovanni Rotondo wird laut dem italienischen Fernsehen von zwei Polizeieskorten begleitet. Die Leiterin der Präfektur in Foggia, Maria Tirone, beantragte den Angaben zufolge ein Überflugverbot für San Giovanni Rotondo und Foggia. Die sterblichen Überreste des Kapuziners, der unter anderem durch blutende Wundmale bekannt wurde, werden am Nachmittag in der römischen Basilika San Lorenzo fuori le Mura erwartet.
Anlässlich des Heiligen Jahrs werden die Reliquien Pios gemeinsam mit denen des ebenfalls heiligen Paters Leopold Mandic (1866-1942) zur Verehrung in Rom gezeigt. Am Freitag sollen sie in einer feierlichen Prozession in den Petersdom gebracht werden.
Schon zu Lebzeiten verehrt
Pater Pio, seit 1904 Mitglied des Kapuzinerordens, erwarb sich über die Grenzen Italiens hinaus einen Ruf als Beichtvater und Seelenführer. Seine Popularität wurde durch die Wundmale Jesu an seinem Leib sowie durch spektakuläre Heilungen und Bekehrungen vermehrt.
Nach Anschuldigungen wegen Scharlatanerie und zeitweiligen Auflagen der Kirchenleitung, sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen, erkannte der Vatikan sein Wirken an. Schon zu Lebzeiten als Heiliger verehrt, wurde Pater Pio am 16. Juni 2002 von Johannes Paul II. (1978-2005) heiliggesprochen.