Auch der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, sprach sein Beileid aus. "Mein Mitgefühl und meine Gebete gelten den Familien, die einen ihrer Liebsten verloren haben", erklärte die bayerische evangelische Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler.
Am Dienstagmorgen waren in Bad Aibling bei Rosenheim zwei Nahverkehrszüge auf einer eingleisigen Strecken frontal aufeinandergeprallt und teils entgleist. Dabei starben nach jüngsten Polizeiangaben mindestens zehn Menschen. Weitere Menschen wurden teils schwer verletzt. Die Unglücksursache ist bisher unklar.
Gebet für Opfer und Angehörige
"Mit großer Erschütterung fühlen wir uns den Angehörigen der Opfer als Kirche verbunden", sagte Marx. Er bete für die Opfer und ihre Angehörigen. "Wir erbitten Gottes Beistand und Trost für sie." Bedford-Strohm sagte, er sei in Gedanken vor allem bei den Angehörigen derjenigen, die gestorben sind. "Es ist etwas Fürchterliches, wenn man zur Arbeit fährt und mitten im Alltag ist und dann ganz plötzlich so etwas Schlimmes passiert", so Bedford-Strohm. Am Abend wurde in der Mariä-Himmelfahrt-Kirche in Bad Aibling der Opfer gedacht.
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) bat auf Facebook um ein stilles Gebet für die Opfer, die Familien und die Helfer. Auch die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern und das Erzbistum Köln veröffentlichten auf dem sozialen Netzwerk Gebete, in denen sie der Opfer, Familien und Helfer gedenken.
An der Unglücksstelle sind neben Polizei, Sanitätern und Feuerwehr auch 20 katholische und evangelische Seelsorger tätig, erklärte der Beauftragte für Notfallseelsorge in Bayern, Hanjo von Wietersheim. Weitere Kräfte seien "in Alarmbereitschaft". Die Notfallseelsorger vor Ort hätten bereits die Unverletzten und Angehörigen vor Ort betreut sowie Sammelstellen für Angehörige eingerichtet und Todesnachrichten an Angehörige überbracht.
Marx dankte den Rettungskräften und Notfallseelsorgern für ihren Einsatz. Und auch Bedford-Strohm zeigte sich froh, dass die Pfarrer vor Ort sowie die Notfallseelsorger alles täten, was möglich sei, um die Betroffenen zu begleiten.
Politischer Aschermittwoch abgesagt
Nach dem schweren Zugunglück von Bad Aibling haben CSU, SPD, Grüne und Linke in Bayern den traditionellen Politischen Aschermittwoch abgesagt. CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer sagte dem "Bayernkurier" am Dienstag, ganz Bayern trauere um die Toten der Zugkatastrophe. "Aus Respekt vor den Opfern des tragischen Zugunglücks findet der morgige Politische Aschermittwoch der CSU nicht statt."
Kurz darauf kündigten auch SPD, Grüne und Linke einen Verzicht auf ihre Veranstaltung an. Der SPD-Landesvorsitzende Florian Pronold sagte: "Der Politische Aschermittwoch lebt von der Auseinandersetzung und dem Schlagabtausch der Parteien. Dafür ist heute und morgen kein Raum. Wir empfehlen unseren Parteigliederungen, diesem Beispiel zu folgen."