Das beklagte der Leiter von Caritas International, Oliver Müller, am Freitag im Radiosender WDR 2. Das sei der wirkliche Skandal im Konflikt. In der Stadt gebe es keine Geschäfte mehr, in denen die Menschen einkaufen könnten, berichtete Müller: "Da versuchen wir Hilfsgüter hinzubringen, aber das ist sehr schwer und auch mit großen Gefahren für die Helfer verbunden."
Situation in Damaskus ein wenig besser
Einfacher sei es bisher in der Hauptstadt Damaskus, sagte der Caritas-Leiter nach seiner Rückkehr aus Syrien. Dort seien Hilfsgüter vor Ort zu beschaffen. Dennoch merke man auch in der syrischen Hauptstadt, "dass es eine Gesellschaft im Kriegszustand ist", berichtete Müller. Es gebe laufend Stromausfälle, immer wieder erschütterten Granateinschläge die Stadt.
In Syrien kämpfen der Diktator Baschar al-Assad mit russischer Unterstützung, Rebellengruppen und islamistische Terroristen um die Macht. In dem gut fünf Jahre dauernden Konflikt sind bisher schätzungsweise 260.000 Menschen ums Leben gekommen, Millionen Syrer sind auf der Flucht.
Syrien-Kontaktgruppe vereinbaren Waffenruhe
Die Mitglieder der Syrien-Kontaktgruppe erzielten bei ihren Beratungen in München in der Nacht zum Freitag eine Einigung über eine Feuerpause zwischen den Konfliktparteien. Die Feuerpause soll "innerhalb von wenigen Tagen" erreicht werden, wie Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) und sein US-Kollege John Kerry nach den Gesprächen mitteilten. Die Teilnehmer vereinbarten auch Schritte zur Verbesserung des humanitären Zugangs zu belagerten Städten.