Kloster Eberbach verteidigt Entscheidung zu RTL-Sendung

Unterhaltungsopfer

Im Netz wird der Vorwurf immer lauter, dass RTL die Klosteranlage Eberbach als Kulisse für "Deutschland sucht den Superstar" missbraucht. Die Klosterstiftung verteidigt den Entscheid mit Blick auf die Betriebskosten.

Kloster Eberbach im Rheingau / © Arne Dedert (dpa)
Kloster Eberbach im Rheingau / © Arne Dedert ( dpa )

Im Streit um die Austragung  der Final-Show der RTL-Sendung "Deutschland sucht den Superstar" im Kloster Eberbach hat die Stiftung die Entscheidung erneut verteidigt. Es sei ein schwieriger Abwägungsprozess gewesen, ob die Sendung in dem 1803 säkularisierten Kloster stattfinden solle oder nicht, sagte der Stiftungs-Geschäftsführer Martin Blach der "Frankfurter Rundschau". Er habe aber den Auftrag, die Anlage wirtschaftlich zu führen. Betrieb und Unterhalt des Klosters müssten eigenständig verdient werden, dies koste jährlich bis zu drei Millionen Euro.

Nach Angaben der Klosterstiftung sei die Nachfrage nach Karten für die Show hoch. "Vor allem die junge Generation zeige regelrecht Begeisterung und ein so noch nie dagewesenes Interesse an unserem Haus", heißt es in einer Stellungnahme der Klosterstiftung. "Diese einmalige Chance, das Kloster auch jüngeren Menschen nahezubringen und hier und da Interesse für den kulturellen Hintergrund zu wecken, wollen wir auf keinen Fall verpassen", erklärte Martin Blach.

Kritiker, wie etwa die örtlichen Grünen, geben zu bedenken, die Sendung und das Kloster passten einfach nicht zusammen. Blach wies darauf hin, dass es in Kloster Eberbach häufig Konzerte gibt und dass die ehemalige Zisterzienserabtei schon oft Drehort für Film und Fernsehen war. So etwa für den 1986 ausgestrahlten Kino-Hit "Der Name der Rose" nach dem gleichnamigen Roman von Umberto Eco. Im vergangenen Jahr wurden in der Basilika mehrere Trailer für die fünfte Staffel der Fantasy-Fernsehserie "Game of Thrones" gedreht.

 

 

Quelle:
DR , KNA