Das sagte er nach einem Treffen der Landesregierung mit dem Bistum Trier und Speyer in Saarbrücken. Da, wo aggressive, populistische Töne herrschten, sollte man "nicht mit gleicher Münze heimzahlen, sondern den Kurs halten".
Fremdenfeindlicher Druck
Manche Briefe und Stellungnahmen seien menschenverachtend, erklärte Ackermann. Der eine oder andere äußere Beschimpfungen in einer Weise, die jeden Anstand vermissen lasse. Dem stimmte sein Speyrer Bischofskollege Karl-Heinz Wiesemann zu. Es habe immer wieder fremdenfeindlichen Druck gegeben, "das ist leider so", sagte er. Wenn Mensche Ängste hätten, müsse man sich diesen annehmen. Aber die "dumpfe Art" ihrer Äußerung dürfe nicht zugelassen werden. "Das ist einer Demokratie unwürdig", betonte Wiesemann.
Debatte über die eigene Identität möglich
Zusammen mit der saarländischen Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) waren sich die Bischöfe einig, dass die Flüchtlingsfrage auch eine Debatte über die eigene Identität ermöglicht. "In unserer Gesellschaft ist es für viele nicht mehr üblich, den Glauben offen zu praktizieren", erklärte die CDU-Politikerin. Die Flüchtlinge zeigten ihn jedoch offen, was den einen oder anderen Menschen störe.
Kramp-Karrenbauer plädierte zudem für mehr Gelassenheit: Im Saarland lebten rund eine Million Menschen, die Mehrheit sei katholisch, die größte Migrantengruppe die Italiener, und es blieben nur rund 13.000 Flüchtlinge längerfristig, die mehrheitlich einen anderen Glauben hätten, betonte sie.