Katholikenkomitee ruft zu Fürbitten nach Anschlag in Pakistan auf

"Gewalt endlich Einhalt gebieten!"

Das Zentralkomitee der Katholiken zeigt sich tief erschrocken über den Anschlag auf christliche Familien am Osterfest in Pakistan. "Eure Not lässt uns nicht gleichgültig", sagt ZdK-Präsident Thomas Sternberg.

Frauen am Tag nach dem Anschlag / © Rahat Dar (dpa)
Frauen am Tag nach dem Anschlag / © Rahat Dar ( dpa )

"Wieder scheint es  der perverse Missbrauch des Gottesnamens durch islamistische Terrorbanden zu sein, der mit unfasslicher Brutalität Leid  und Tod in die Freude des Osterfestes trägt", erklärte ZdK-Präsident Thomas Sternberg. Er ruft zu Ostermontagsfürbitten für die Opfer von Christenverfolgung auf.

Anschlag nahe Spielplatz bei Osterfeier

Ein Selbstmordattentäter hatte sich am Sonntag in einem Park der Stadt Lahore in die Luft gesprengt, in dem zahlreiche christliche Familien das Osterfest feierten. 70 Menschen starben, mehr als 340 Menschen seien bei dem Terrorakt verletzt worden, sagte eine Sprecherin der Rettungsbehörde der Provinz Punjab, Deeba Shahnaz Akhtar, am Montagmorgen. Die meisten Opfer waren Frauen und Kinder, weil sich der Attentäter in der Nähe eines Spielplatzes in die Luft gesprengt hatte. Zu der Tat hatte sich die pakistanische Talibangruppe Jamaat ul-Ahrar bekannt.

"Diese brutalen, feigen und menschenverachtenden Anschläge zeigen erneut, wie das Menschenrecht auf Religionsfreiheit weltweit verletzt und mit Füßen getreten wird", kritisierte Sternberg. Seit Jahren sei eine Zunahme der Diskriminierung, der Bedrohung bis hin zur Tötung von Menschen aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit festzustellen. Christen seien dabei weltweit am stärksten betroffen.

"Feige Tat gegen eine kleine Minderheit"

"Wir sind tief erschrocken über die feige Tat gegen eine kleine Minderheit", sagte Sternberg. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken protestiere gegen Anfeindungen und Bedrohungen wegen der Religionszugehörigkeit überall und jedweder Religion. "Unseren christlichen Brüdern und Schwestern, die unter Bedrängnis und Verfolgung leiden, zeigen wir uns an unserem größten Fest besonders verbunden."

Sternberg ruft dazu auf, in den Ostermontagsfürbitten für verfolgte Christen zu beten: "Eure Not lässt uns nicht gleichgültig! Euer Leid ist auch unser Leid! Wir beten mit euch für Frieden und Versöhnung! Nach der Botschaft des Ostermontags ist der Auferstandene  auf unserem Weg bei uns. Wir rufen alle Menschen guten Willens auf, alle wegen ihrer Religion verfolgten und bedrängten Menschen zu schützen, ihnen zu helfen und alles zu tun, um der widerwärtigen Gewalt Einhalt zu gebieten."

Vatikan verurteilt Anschläge

Auch der Vatikan verurteilte die Anschläge. Das schreckliche Massaker mit Dutzenden von Toten werfe einen Schatten der Trauer auf das Osterfest, sagte Vatikansprecher Federico Lombardi am Sonntagabend. Wieder einmal habe mörderischer, niederträchtiger Hass gegen schutzlose Menschen gewütet.


Quelle:
DR , dpa , KNA