Antike hebräische Katakomben in Rom wieder zugänglich

Die Wege des Heiligen Jahres

Nach langer Zeit werden die antiken hebräischen Katakomben in Rom ab 1. Mai wieder zugänglich sein. Sie geben wichtige Hinweise auf die damaligen Beziehungen zwischen Papst, römischer Aristokratie und hebräischer Gemeinde.

 (DR)

Die italienische Tageszeitung "Il Messaggero" (Dienstag) bezeichnete die "Vigna Randanini" auf der Via Appia Antica in Rom als "einen der wertvollsten Schätze" der hebräischen Kultur und als "einzigartigen Fall im kulturellen Panorama Roms". Die unterirdische Anlage aus dem 2. bis 4. Jahrhundert nach Christus befindet sich in bis zu zehn Metern Tiefe unter der Erde; ihre Wände zeigen Fresken mit typischen Motiven der hebräischen Kultur. Da die Katakomben in Privatbesitz sind, waren sie bisher nur selten für Besucher geöffnet.

Das italienische Ministerium für Kultur und Tourismus habe lange verhandelt, um sich mit dem Besitzer zu einigen. Von 1. Mai an sollen die "Vigna Randanini"-Katakomben bis September oder Oktober jeden ersten Sonntag eines Monats Besuchern offen stehen; begleitend werden Führungen angeboten. So beteiligt sich die hebräische Gemeinde Roms am Projekt "Le vie del Giubileo" (dt. die Wege des Heiligen Jahres).

Nach Ansicht von Archäologen ist die Geschichte der Katakomben entscheidend für das Verständnis der damaligen Beziehungen zwischen Papst, römischer Aristokratie und hebräischer Gemeinde. Der Zustand der Fresken sei gut, es gebe aber auch noch Arbeit für Restauratoren.


Quelle:
KNA