Franziskus beschreibt Hexenverfolgungen als Unrecht

"Mit dem Wort Gottes gegen das Wort Gottes"

Papst Franziskus hat die kirchliche Mitwirkung an Hexenverfolgungen und Ketzerverbrennungen als Unrecht angeprangert. Oft seien in der Geschichte unschuldige Menschen getötet und verurteilt worden, sagte er in seiner Morgenmesse.

Kapelle des Gästehauses Santa Marta / © Osservatore Romano (KNA)
Kapelle des Gästehauses Santa Marta / © Osservatore Romano ( KNA )

Die Menschen wurden "verurteilt mit dem Wort Gottes gegen das Wort Gottes", sagte er am Montag in seiner Morgenmesse im Vatikan. Die Beschuldigten seien verbrannt worden, "weil sie sich nach Meinung der Richter nicht dem Wort Gottes anpassten", so der Papst laut der vatikanischen Tageszeitung "Osservatore Romano".

Als historisches Beispiel nannte er die heilige Jeanne d'Arc (1412-1431). Schuld an diesen Exzessen seien "Buchstabengelehrte", für die nur ihr "Schema von Gesetzen" und die "vielen Worte und Dinge, die sie konstruiert" hätten, wichtig seien, erklärte Franziskus in seiner Predigt. Biblisches Vorbild für eine solche Vorgehensweise sei die Steinigung des Stephanus, den die Schriftgelehrten zu Unrecht beschuldigt hätten, er lästere gegen Mose und Gott.


Quelle:
KNA