Zu einem verstärkten Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung hat der Rottenburg-Stuttgarter katholische Bischof Gebhard Fürst aufgerufen. Der Kampf gegen den Klimawandel mit seinen bedrohlichen Folgen für die Schöpfung erfordere radikales Umdenken und ein grundlegend verändertes Handeln, betonte der Bischof in Rottenburg. Er äußerte sich mit Blick auf die Unterzeichnung des UN-Klimaabkommens am Freitag.
Fürst wies darauf hin, dass die Flüchtlingsproblematik auch in Zusammenhang mit dem Klimawandel stehe. Er unterstrich, die drängenden Herausforderungen durch die Flüchtlinge dürften das Bewusstsein für die Bewahrung der Schöpfung und des Klimas nicht vordergründig verstellen. "Wir stehen mit Blick auf das Klima in vielfältiger Verantwortung. Als Verkehrsteilnehmer, als Verbraucher, als Bauherren, als Arbeitgeber und Arbeitnehmer oder als Urlauber", betonte der Bischof.
Nach seiner Überzeugung muss sich jedes Handeln in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft daran messen lassen, ob es zu einer Minderung des CO2-Ausstoßes beiträgt. Die Wirtschaft in Deutschland ermutigte der Bischof, vorbildhaft nachhaltige Technologien auf der Basis erneuerbarer Energien weiterzuentwickeln. "Dafür sind gewiss Investitionen nötig; sie werden sich aber als zukunftsfähig erweisen und bezahlt machen", so Fürst.
Er versicherte, seine Diözese wolle sich als schöpfungsfreundlich bewähren. Klimaschutz dürfe für Christen kein x-beliebiges Thema sein, es habe vielmehr höchste Priorität. Die württembergische Diözese bemüht sich nach eigenen Angaben seit rund zehn Jahren darum, im Rahmen einer Klimainitiative einen Beitrag zum Erhalt der Schöpfung zu leisten.