So müsse ein solcher Wohlfahrtsverband "Hilfe für alle und nicht nur für Muslime" anbieten. Sie habe dazu bereits Gespräche geführt, weil es in Berlin bereits Initiativen zur Gründung eines muslimischen Wohlfahrtsvereins gebe.
Zusammenarbeit auf Augenhöhe
Grundsätzlich halte sie das für eine wichtige Entwicklung, betonte die Caritasdirektorin. Sie könne sich "eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe vorstellen". Ein muslimischer Wohlfahrtsverband würde die soziale Landschaft zwar sehr verändern, "aber wir sind da ganz entspannt". Bereits seit Jahren arbeite die Caritas in Berlin mit dem muslimischen Seelsorgetelefon zusammen. "Wichtig ist einfach, dass die Organisationen transparent sind."
Christliche Ansrechpartner für Flüchtlinge
Christliche Flüchtlinge brauchen nach Einschätzung Kostkas Ansprechpartner in den Kirchengemeinden. "Jeder Christ muss wissen, an wen er sich wenden kann, wenn es Probleme gibt", sagte Kostka. In den vergangenen Wochen gab es vermehrt Hinweise auf Übergriffe von Muslimen auf Christen in Flüchtlingsheimen.
Das Erzbistum Berlin dränge darauf, "dass die Gemeinden auf die Unterkünfte zugehen und die Menschen ansprechen", erklärte die Caritaschefin. "Wir haben auch schon Christen in Wohnungen untergebracht, wenn es schwieriger wurde." Die Caritas unterstütze dabei auch die syrisch-orthodoxe Gemeinde. Sie rief zu noch stärkerer Solidarität mit den orientalischen Gemeinden auf.
Kontingente für Christen begrüßenswert
Kostka forderte, zugleich sicherzustellen, dass alle Flüchtlinge in den Heimen "ihre religiösen Bedürfnisse leben können". So müssten dort "Ansprechpartner jeglicher Religion da sein". In ihren Heimen bringe die Caritas ihre "christliche Kirchlichkeit" zum Ausdruck. "Unsere Erfahrung zeigt, dass muslimische Menschen sehr gerne zu kirchlichen Diensten kommen, weil sie da generell eine religiöse Werteorientierung erfahren", so die Caritasdirektorin.
Kostka begrüßte Überlegungen, bei der Aufnahme von Flüchtlingen Kontingente für Christen einzuführen. Wenn "die christlichen Flüchtlinge mehr Schwierigkeiten haben - ob in Sachen Einreise oder in den Unterkünften in der Türkei - muss man sie als in besonderer Weise schutzbedürftig behandeln", forderte die Caritaschefin.