Die Bibel lehre, dass "man ein Gerechter oder ein Sünder nicht aufgrund der sozialen Zugehörigkeit, sondern aufgrund der Art und Weise, mit Gott und den Mitmenschen in Beziehung zu treten" sei. Hochmut gefährde gute Taten und entferne die Menschen von Gott und voneinander. "Wer sich im Recht sieht und die anderen verurteilt und gering schätzt, ist verdorben und ein Heuchler", so der Papst.
Am Beispiel des neutestamentlichen Gleichnisses vom Zöllner und vom Pharisäer (Lukas 18,9-14) führte Franziskus weiter aus, dass es nicht auf die Anzahl der Gebete, sondern auf ein "offenes Herz" des Betenden ankomme. Der Pharisäer protze mit der Anzahl seiner Gebete und schaue nur auf sich, statt auf Gott und auf den Nächsten. Der Zöllner hingegen bekenne seine Sünden und bete kurz, aber demütig und aufrichtig um Gottes Erbarmen. In einem schnelllebigen Alltag voller verschiedener Eindrücke gelte es zudem, "den Wert der Intimität und der Ruhe" als Voraussetzung zur Begegnung mit Gott wiederzuentdecken, so Franziskus.