Papst Franziskus kritisiert Feindseligkeit gegen Flüchtlinge

"Botschaft der Barmherzigkeit"

Papst Franziskus hat erneut Feindseligkeit gegenüber Flüchtlingen kritisiert. Diese würden ebenso wie Arme, Kranke und andere Außenseiter oft als störend empfunden, sagte er am Mittwoch bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz. 

Franziskus segnet ein Kind bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz / © Angelo Carconi (dpa)
Franziskus segnet ein Kind bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz / © Angelo Carconi ( dpa )

Vor dieser Versuchung sei niemand gefeit, auch er selbst nicht, so Franziskus. Feindseligkeit und Gleichgültigkeit machten "blind und taub"; Gleichgültigkeit könne zu Aggressionen und Forderungen führen wie "jagt sie alle weg!" Die Bibel fordere hingegen dazu auf, diesen Menschen zu helfen.

"Wenn bei dir ein Armer lebt, irgendeiner deiner Brüder in irgendeinem deiner Stadtbereiche in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt, dann sollst du nicht hartherzig sein und sollst deinem armen Bruder deine Hand nicht verschließen", zitierte der Papst aus dem Alten Testament.

Plädoyer für echte Gemeinschaft

Franziskus verwies zudem auf die biblische Erzählung von der Heilung des Blinden durch Jesus. Die Figur des Blinden stehe "für viele Menschen, die auch heute, aufgrund von physischen Nachteilen oder anderen Gründen, ausgestoßen werden". Jesus hole den Blinden aus seiner Außenseiterposition und stelle ihn ins Zentrum. So werde der geheilte Blinde "zu einer Botschaft der Barmherzigkeit".

Durch sein Handeln habe Jesus den Menschen die Augen dafür geöffnet, dass sie "in der Zuwendung zum Bedürftigen Jesus finden und echte Gemeinschaft haben können". Der Blinde habe zwar Jesus nicht sehen können, aber ihm habe sein Glaube den "Weg der Rettung" geöffnet.

Papst empfängt niederländischen Ministerpräsidenten

Am Rande der Generalaudienz hat Papst Franziskus den niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte in Privataudienz empfangen. Ein Hauptthema des Gesprächs war nach Vatikan-Angaben der Flüchtlingsstrom nach Europa. Beide hätten zudem die guten Beziehungen zwischen Heiligem Stuhl und den Niederlanden gewürdigt.

Der Protestant Rutte verbreitete via Twitter ein Foto der Begegnung und schrieb über den Papst: "Er begeistert viele Menschen mit seiner Botschaft der Hoffnung und Versöhnung."

 


Quelle:
KNA