Wegen der demografischen Entwicklung mit vielen alten und wenigen jungen Menschen sei der Generationenvertrag in "Schieflage" gekommen und neu auszuhandeln. Die "ältere Generation der Wohlhabenden" müsse im Interesse der jungen Menschen und des sozialen Friedens zu Kompromissen bereit sein.
Generationenvertrag neu verhandeln
Der Erzbischof bekundet Zweifel, dass die junge Generation von ihren Einzahlungen profitiert, selbst wenn die Rentenerhöhungen moderat bleiben. Es sei nicht gerecht, wenn das für die Beiträge gegebene "Versprechen - im Alter gut leben zu dürfen - mit einem Fragezeichen verbunden ist". Die junge Generation zahle "für einen einseitig gewordenen Vertrag" und viele darüber hinaus für private Vorsorgeverträge, kritisiert der Kardinal.
Der Generationenvertrag sei "auf Augenhöhe" neu zu verhandeln, fordert der Erzbischof. "Es geht hier nicht darum, Alt gegen Jung auszuspielen. Was wir brauchen, ist Alt mit Jung."
Lösungen gegen Altersarmut suchen
Jedem Rentner ist laut Woelki nach Jahrzehnten des Arbeitens das sichere Auskommen gegönnt, zumal den vielen von Altersarmut betroffenen Menschen. Pauschale Kürzungen oder Erhöhungen würden den Generationenvertrag nicht retten. "Gegen die Altersarmut braucht es andere Lösungen", so der Erzbischof.
Lose Folge von Artikeln
Auf stern.de, der Internetseite des Hamburger Magazins, wird sich Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki immer wieder zu Wort melden und an der Debatte um aktuelle Themen und grundsätzliche Fragen beteiligen. Dabei kann es durchaus mit "Caritas et Furor" zugehen, so der Titel seiner Kolumne, also gegebenenfalls auch im Zorn noch von Zuneigung motiviert. "Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit stern.de", so Ansgar Mayer, Direktor Medien und Kommunikation des Erzbistums Köln.