Der Bischof der texanischen Metropole, Kevin Farrell, äußerte sich über den Nachrichtendienst Twitter nach den tödlichen Schüssen auf Polizisten in Dallas. "Die sinnlose Gewalt ist herzzerreißend", schrieb er weiter - Dallas trauere.
Polizisten werden von Heckenschützen getötet
Heckenschützen hatten bei einer friedlichen Demonstration gegen Polizeigewalt in den USA im texanischen Dallas fünf Polizisten getötet. Dies teilte die örtliche Polizei am Freitagmorgen mit. Mindestens sechs weitere Beamte seien verletzt worden. Die Schützen feuerten während eines Protestmarsches am Donnerstagabend (Ortszeit) auf die Beamten. Anlass für den Protestmarsch war der Tod von zwei Schwarzen, die in anderen US-Städten durch Polizeischüsse ums Leben gekommen waren.
Polizeichef David Brown sagte zu der Schießerei im Stadtzentrum von Dallas: "Die Schützen wollten so viele Gesetzeshüter wie möglich verletzen oder töten." Das Motiv ist nach Angaben der Polizei noch unklar. "Es ist eine verheerende Nacht gewesen", teilte die Polizei über Twitter mit, als sie den Tod eines fünften Beamten bestätigte.
Ein Verdächtiger hielt sich nach Angaben von Brown am frühen Morgen zunächst noch in einem Parkhaus verschanzt. Der Mann habe auf die Polizei geschossen, Verhandlungen seien zunächst erfolglos geblieben. Der Verdächtige habe angegeben, dass in der Stadt Bomben versteckt seien. "Er hat gesagt, er wird weitere von uns töten", sagte Brown am frühen Morgen vor der Presse. Bombenexperten hätten ein verdächtiges Paket untersucht, twitterte die Polizei.
US-Präsident Barack Obama wurde beim Nato-Gipfel in Warschau über die Lage in Dallas unterrichtet. Das teilte sein Sprecher Josh Earnest mit. Der Präsident habe sein Team gebeten, ihn laufend über die Situation in der Stadt zu informieren.
Verdächtige festgenommen
Die Polizei nahm drei Verdächtige fest. Dabei handelte es sich nach den Worten von Brown um eine Frau, die in der Nähe des Parkhauses festgenommen wurde, und zwei Männer, die in einem Wagen geflüchtet waren. "Wir sind aber noch nicht vollständig sicher, dass wir alle Verdächtigen in Gewahrsam haben", sagte Brown. Zur Identität der Festgenommenen machte die Polizei zunächst keine Angaben. Bürgermeister Mike Rawlings forderte die Bevölkerung auf, den Tatort zu meiden.
Die Polizei hatte die Öffentlichkeit zuvor um Hilfe bei der Suche nach Verdächtigen gebeten und ein Foto veröffentlicht. Es zeigt einen Mann, der eine Waffe bei sich hat, und ein T-Shirt in Camouflage-Farben trägt. Er stellte sich, wurde inzwischen aber wieder freigelassen, wie die "Dallas Morning News" berichtete.
Bei einem der Toten handelt es sich um einen Polizisten im Dienst des Nahverkehrsunternehmens DART. Drei weitere DART-Angehörige wurden verletzt, wie das Unternehmen auf Twitter mitteilte. Einige der getöteten Polizisten starben im Krankenhaus.
Augenzeugen berichteten von Chaos, als die ersten Schüsse kurz vor 21.00 Uhr (Ortszeit) am Donnerstag fielen. Passanten suchten Schutz in Hauseingängen oder Bushaltestellen. Als die Schüsse zu hören waren, habe sie zunächst gedacht, es handele sich um Feuerwerkskörper, sagte eine Zeugin dem Sender KTVT. Sie sprach von "mindestens 30 Schüssen". Ein Video zeigte einen Schusswechsel zwischen einem Verdächtigen und der Polizei.
Tod von zwei Farbigen durch Polizeikugeln
Zuvor hatte es in der Stadt friedliche Demonstrationen wegen der jüngsten Polizeigewalt gegen Afroamerikaner gegeben. Anlass war der Tod von zwei Farbigen durch die Polizei innerhalb von zwei Tagen. In Falcon Heights (Minnesota) war der 32 Jahre alte Philando Castile im Krankenhaus gestorben, nachdem ein Polizist bei einer Fahrzeugkontrolle auf ihn geschossen hatte. In Baton Rouge (Louisiana) hatten zwei Polizisten den 37-jährigen Alton Sterling auf einem Parkplatz zu Boden gezwungen und aus nächster Nähe erschossen.