Wiesemann erklärte am Freitag in Bonn, dass er sich besonders auf die Momente gemeinsamen Betens freue. "Ich wünsche mir, dass ein bisschen von diesem Frieden und dieser Eintracht in die Welt hinausstrahlt. Wir wollen ein Zeichen setzen für alle Menschen."
Gesellschaftliche Dimension
Auf die gesellschaftliche Dimension des Weltjugendtages, der vom 26. bis zum 31. Juli stattfindet, verwies auch der Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Dirk Bingener. "Die derzeitigen politischen Ereignisse machen deutlich, wie wichtig es ist, sich auf europäischer und internationaler Ebene zu begegnen, um gemeinsam und solidarisch die Herausforderungen zu meistern, die vor uns liegen." Dazu könnten der bevorstehende Austausch, das Gebet und die Begeisterung der jungen Menschen "ein wichtiges und ermutigendes Zeichen aussenden".
Würdigung von Papst Johannes Paul II.
Wiesemann würdigte die Rolle des vor elf Jahren gestorbenen polnischen Papstes Johannes Paul II. Dieser sei für ihn mit dem Weltjugendtag in Krakau verbunden. "Für mich war dieser Papst ein großes Vorbild und Motivator, als ich selbst noch junger Theologiestudent war." Die Kirche verdanke ihm die Initiative für die Weltjugendtage. "Dieser polnische Papst war ein Kämpfer für die europäische Integration", so Wiesemann weiter. "Es tut uns gut, in Zeiten der wachsenden Nationalismen immer wieder an Lichtgestalten und Vorkämpfer des länderübergreifenden Dialogs erinnert zu werden."
16.000 deutsche Teilnehmer und 29 Bischöfe erwartet
Zu dem in knapp drei Wochen beginnenden Glaubensfest inm Nachbarland werden den Angaben zufolge rund 16.000 deutsche Teilnehmer und 29 Bischöfe reisen. Die Veranstalter erwarten zum Abschlussgottesdienst mit Papst Franziskus rund 1,5 Millionen Menschen. Das Leitthema des Weltjugendtages lautet "Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden".
Zuvor sind "Tage der Begegnung" vom 20. bis zum 25. Juli in den polnischen Bistümern beziehungsweise Erzbistümern geplant. In dieser Zeit stehen das Kennenlernen sowie der gegenseitige Austausch im Mittelpunkt.