Kloster Metten feiert 1.250-jähriges Bestehen

Bildungseinrichtung bis heute

Das Benediktinerkloster Metten schaut auf eine 1250-jährige Tradition zurück, war schon früher eine Oase der Bildung und Kultur und beheimatet bis heute ein Gymnasium mit Internat.

Kloster Metten von außen / © N.N. (KNA)
Kloster Metten von außen / © N.N. ( KNA )

Das niederbayerische Benediktinerkloster Metten hat am Montag im Beisein von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) sein 1.250-jähriges Bestehen gefeiert. Der Auftakt der Festlichkeiten fand in der zur Abtei gehörenden Kirche Sankt Michael statt. Das barocke Gotteshaus erstrahlt nach zwei Jahre dauernden Renovierungsarbeiten wieder in neuem Glanz. Sehenswert sind Fresken und Stuckaturen sowie das Altarbild von Cosmas Damian Asam.

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer erinnerte in seiner Festpredigt an die reiche Tradition der Klöster in Bayern. Wo Gott die Ehre erwiesen werde, da finde der Mensch sich selbst, es blühten Wissenschaft, Literatur und auch Architektur. Mönche wie der heilige Benedikt, der Patron Europas, dessen Fest ebenfalls am Montag begangen wurde, hätten wesentlich das christliche Abendland geprägt.

„Klöster hatten die Bedeutung wie heute ein DAX-Unternehmen“

Auch Seehofer würdigte die Leistung der Benediktiner für Bayern, besonders in der Bildungsarbeit. Als "Oasen der Bildung und Kultur" hätten Klöster einst eine Dynamik in die Gesellschaft gebracht wie heute große Dax-Unternehmen. Dass sich die Klöster als spirituelle Zentren mit Strahlkraft erhalten hätten, darüber sei er sehr froh. Er wisse aus eigener Erfahrung um die "heilsame Kraft der Einkehr", so der Ministerpräsident, der sich selbst gerne für einige Tage ins Benediktinerkloster Plankstetten zurückzieht.

Gymnasium und Internat bis heute

In Metten gab es bereits im Spätmittelalter eine bedeutende Schreib- und Malschule, später auch ein Seminar für Sängerknaben. Zeitweilig unterhielten die Mönche eine eigene theologische Hochschule. Als Prunkstück der Anlage gilt die Klosterbibliothek. Als erste Benediktinerabtei in Bayern wurde Metten 1830 nach der Säkularisation von König Ludwig I. wiedererrichtet. Der Monarch betraute das Kloster mit Bildung, Erziehung und Wissenschaft.

1837 eröffneten die Mönche eine Lateinschule, aus der sich ein Gymnasium mit Internat entwickelte, das bis heute besteht. Derzeit besuchen 455 Schülerinnen und Schüler das Gymnasium. Dem Konvent gehören insgesamt 14 Brüder und Patres an. Zu den bedeutenden Kirchenmännern, die das Kloster hervorgebracht hat, gehören der Amerika-Missionar Bonifaz Wimmerb sowie mehrere Bischöfe, wie zuletzt Augustinus Mayer, der 2010 im Alter von 98 Jahren als damals ältester Kardinal der Welt in Rom starb.


Quelle:
KNA