Schick warnt nach Priestermord vor gesellschaftlicher Angst

"Aufmerksamkeit schärfen"

Die Geiselnahme in einer französischen Kirche und der brutale Mord an einem Priester haben Frankreich ins Mark getroffen. Trotzdem dürften wir jetzt nicht in Angst erstarren, auch wenn unsere Kirchen unmöglich alle geschützt werden können, sagt der Bamberger Erzbischof.

Erzbischof Ludwig Schick / © Elisabeth Schomaker (KNA)
Erzbischof Ludwig Schick / © Elisabeth Schomaker ( KNA )

Nach der Geiselnahme und dem Mord an einem Priester in Nordfrankreich hat der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick zu entschlossenem Handeln aufgerufen. Es sei wichtig, "dass wir miteinander eine Gesellschaft bilden, in der Ängste nicht überhandnehmen", sagte er am Mittwoch im Hörfunk des Bayerischen Rundfunks (BR). Schick verlangte zugleich, straffällig gewordene Flüchtlinge auszuweisen.

Am Dienstag hatten zwei Männer eine katholische Kirche in der Nähe von Rouen in der Normandie gestürmt und fünf Menschen, die dort eine Messe feierten, als Geiseln genommen. Sie ermordeten den 85-jährigen Priester Jacques Hamel in brutaler Weise. Eine weitere Geisel wurde lebensgefährlich verletzt. Als die Angreifer die Kirche verließen, wurden sie von der Polizei erschossen. Politik und Kirchen reagierten entsetzt auf die Tat, zu der sich die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) bekannte.

Angriffe auf Christen nicht nur in Europa

"Es ist nicht die erste Tat, die Islamisten in einer Kirche angerichtet haben", unterstrich Schick. Er erinnerte an Vorfälle in Pakistan und Ägypten. Die Politik müsse alles tun, damit die Bürger sicher leben könnten. "Wir wissen, dass es zu wenig Polizisten bei uns gibt", so der Erzbischof. "Aber es ist auch wichtig, dass die Bürger aufmerksamer werden." Flüchtlinge, die straffällig geworden seien oder drohten, es zu werden, müssten entweder des Landes verwiesen werden "oder auch im Land abgesichert werden, so dass sie nichts Böses anrichten können".


Quelle:
KNA