Tausende Tänzer führten die knapp 80.000 Zuschauer durch die brasilianische Geschichte und vielfältigen Musikstile. Stars wie Caetano Veloso und Gilberto Gil waren ebenso dabei wie einige der besten Sambaschulen. Vor dem Einzug der über 11.000 Athleten gab es auch eine politische Botschaft: Der schnell voranschreitende Klimawandel gefährde Menschen und Natur.
Knapp 40 Staats- und Regierungschefs aus aller Welt nahmen an der Zeremonie teil, die von einem großen Sicherheitsaufgebot begleitet wurde. Die Straßen rund um das Stadion waren weiträumig gesperrt.
Mannschaften aus über 200 Ländern
85.000 Uniformierte sollen für die Sicherheit der Athleten und Hunderttausender Besucher sorgen. Bis zum 21. August werden mehr als 11.000 Sportler um 306 Goldmedaillen wetteifern. Mannschaften aus über 200 Ländern, darunter ein multinationales Team aus Flüchtlingen, gehen in Rio an den Start.
Die Eröffnungsworte von Brasiliens Übergangspräsident Michel Temer gingen in einem Pfeifkonzert unter. Schon beim Auftakt der Zeremonie wurde der Interimspräsident im Gegensatz zum Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach, abweichend vom Protokoll nicht namentlich genannt.
Demonstrationen gegen den Übergangspräsidenten
Vor der Eröffnung der ersten Spiele auf südamerikanischen Boden gab es mehrere friedliche und gewalttätige Demonstrationen gegen das Sportspektakel und die konservative Interimsregierung. Am Copacabana-Strand hatten sich am Freitagvormittag Tausende versammelt, um friedlich gegen den Übergangspräsidenten Michel Temer zu demonstrieren. "Temer raus" und "Rettet die Demokratie von dem Putsch" war auf Transparenten zu lesen. In Sprechchören wandten sich die Demonstranten gegen "olympisches Chaos" und die hohen Kosten der Spiele.
Aufgrund eines Amtsenthebungsverfahrens ist Präsidentin Dilma Rousseff vorübergehend von ihrem Amt suspendiert. Der mitte-links stehenden Politikerin wird die Schönung von Haushaltszahlen vorgeworfen. Rousseff selbst wirft ihrem bisherigen Vize Temer "Verrat" und einen Staatsstreich vor.
Kritik an Menschenrechtsverletzungen
Eine weitere Demonstration fand am Nachmittag nahe des Maracana-Stadions in angespannter Stimmung statt. Hunderte Demonstranten, unter ihnen viele Vermummte, kritisierten die Vorbereitung Olympischen Spiele als Menschenrechtsverletzungen.
Angeprangert wurden vor allem die Räumung Tausender Familien für die olympische Infrastruktur sowie die tödliche Polizeigewalt in Armenvierteln. Am Ende gab es Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften, die Tränengas einsetzten und mindestens zwei Demonstranten festnahmen. Auch bei Protesten in der Metropole São Paulo wurden über 30 Demonstranten festgenommen, wie die Zeitung "O Globo" in ihrer Internetausgabe berichtete.