Europas bedeutendster Marienwallfahrtsort Lourdes in den französischen Pyrenäen erwartet an diesem Wochenende Zehntausende Besucher zu den Feiern des Hochfests Mariä Himmelfahrt am 15. August. Höhepunkt ist die Nationalwallfahrt am Montag, die vom französischen Primas Kardinal Philippe Barbarin geleitet wird. Begleitet werden die Feiern nach den Anschlägen in Nizza und Saint-Etienne-du-Rouvray von strengen Sicherheitsvorkehrungen. Zu den Gottesdiensten werden den Angaben zufolge mehr als 25.000 Menschen aus zahlreichen Ländern erwartet.
Wallfahrt findet statt
Die Präfektin des Departements Hautes-Pyrenees, Beatrice Lagarde, widersprach laut französischen Medienberichten (Donnerstag) Gerüchten über eine Absage der Wallfahrt. "Was wir getan haben, ist eine Ergänzung der Planung durch ein Sicherheitskonzept als Reaktion auf die Ereignisse." So gelte für Lourdes am Wochenende unter anderem ein Überflugverbot; auch Drohnen seien nicht erlaubt. Alle Müllbehälter würden abmontiert und durch transparente Säcke ersetzt.
Nach Angaben des Verwalters der Wallfahrtsstätte, Thierry Castillo, werden zudem die Zulassungen zu den Heiligen Orten reduziert. Außerdem werde man an Kontrollpunkten Pilger durchsuchen, wie dies auch bei den Papstbesuchen 2004 und 2008 erfolgt sei. Das Polizei und Sicherheitsteams hätten ihr Personal deutlich verstärkt.
Marienerscheinungen in Lourdes
Lourdes ist einer der berühmtesten Wallfahrtsorte der Welt. In dem südfranzösischen Städtchen soll 1858 dem damals 14-jährigen Hirtenmädchen Bernadette Soubirous 18 Mal Maria erschienen sein. 1862 wurden die Erscheinungen vom Ortsbischof, 1891 von Papst Leo XIII. anerkannt. Jahr für Jahr reisen mehrere Millionen Pilger, darunter auch Zehntausende Kranke und Behinderte, nach Lourdes. Immer wieder kommt es zu unerklärlich anmutenden Heilungen, die durch ein internationales Ärztekomitee geprüft werden.