Ein "zunehmendes Vertrauen" im Austausch miteinander sei zu spüren, das in den vergangenen Jahren ein wenig gestockt habe. So beschreibt Pastor Eugenio Bernardini die Entwicklungen in der katholischen Kirche bezüglich eines ökumenischen Dialogs. Er ist Moderator der "Tavola Valdese", des wichtigsten Gremiums der Waldenser-Methodisten in Italien .
Die sich wandelnde Welt brauche eine "Präsenz der Einheit" der Christen, die sich heute noch in getrennten kirchlichen Institutionen ausdrücke, sich aber "hoffentlich in den wesentlichen Dingen einig ist", so Bernardini.
Synode der waldensischen Glaubensgemeinschaft
Die Ökumene ist ein Thema der Synode der waldensischen und der Methodistenkirche, die am Sonntag im norditalienischen Torre Pellice beginnt. Ebenfalls auf der Tagesordnung der sechstägigen Zusammenkunft stehen die Flüchtlingsfrage und das Reformationsgedenken 2017. Unter den 180 erwarteten Teilnehmern der Synode sind auch Abgesandte der Italienischen Bischofskonferenz.
Im März 2016 hatte Papst Franziskus als erster Papst überhaupt Angehörige der Waldenser empfangen. Er hatte zuvor - im Juni 2015, ebenfalls als erster Papst - in Turin eine Kirche der protestantischen Freikirche betreten und dort um Vergebung für die Unterdrückung und Verfolgung der Glaubensgemeinschaft durch die katholische Kirche gebeten.
Die im 12. Jahrhundert vom Lyoner Kaufmann Petrus Valdes (um 1140-1206) gegründete Glaubensgemeinschaft zählt heute rund 100.000 Mitglieder. Die meisten von ihnen leben in Italien.