Gottesdienst zum Kirchenasyl in Münster

Ein Fall mit Nachhall

Nach dem Bruch des Kirchenasyls im Kapuzinerkloster Münster wird dort am Montag ein Gottesdienst zum Thema Kirchenasyl gefeiert. Dort sollen die Geschehnisse, von denen viele Menschen berührt worden sind, noch einmal Raum bekommen.

Geöffnete Kirchentür / © Markus Linn (KNA)
Geöffnete Kirchentür / © Markus Linn ( KNA )

Das erklärte das Netzwerk Kirchenasyl am Freitag. Zugleich solle für den guten Ausgang für den betroffenen Geflüchteten gedankt werden. Zudem solle der Blick auf weitere bestehende Kirchenasyle gerichtet werden.

Aufklärung gefordert

Auch nach dem positiven Ausgang des Falles sei die bundesweite Auseinandersetzung um den Status des Kirchenasyls nicht abschließend geführt, erklärte das Netzwerk. Es müsse jetzt mit Aufmerksamkeit verfolgt werden, wie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in weiteren Kirchenasylen reagieren werde. Das Netzwerk forderte zudem Aufklärung, wie und wo die Entscheidungen getroffen wurden, die zum Bruch des Kirchenasyls führten. Hier müsse noch über die Konsequenzen nachgedacht werden.

Flüchtling aus Kirchenasyl abgeführt

Am 23. August hatte die Polizei einen Mann aus Ghana aus dem Kirchenasyl in einem Kloster in Münster abgeführt. Er sollte auf Anordnung des BAMF nach Ungarn abgeschoben werden, wo er zuerst registriert worden war. Das Verwaltungsgericht Münster setzte die drohende Abschiebung nach einem Eilantrag aus. Nach Einschätzung des Gerichts genügt die Versorgung von Flüchtlingen in Ungarn nicht den Anforderungen des EU-Rechts und der europäischen Menschenrechtskonvention. Seitdem ist er wieder in Nordkirchen untergebracht, wo er vor dem Kirchenasyl lebte und hat nach Angaben des Netzwerks inzwischen seinen Ausbildungsplatz in einem Sanitärbetrieb im münsterländischen Nordkirchen sicher.

Information: Der Gottesdienst zum Kirchenasyl findet am Montag, den 5.9.2016 um 18 Uhr im Kapuzinerkloster Münster statt.

 

Quelle:
epd