Kirche ruft nach Anschlag auf den Philippinen zu Frieden auf

Terror in Davao

Nach dem Bombenanschlag in der Stadt Davao ruft die katholische Kirche auf den Philippinen zu Frieden auf. 

Trauer und Wut in Manila / © Eugenio Loreto (dpa)
Trauer und Wut in Manila / © Eugenio Loreto ( dpa )

Bei der Explosion einer Bombe auf dem Nachtmarkt von Davao wurden am Freitagabend mindestens 14 Menschen getötet und 60 verletzt.

"Wir beten für die Wiederherstellung der Brüderlichkeit und der Harmonie in Davao und für die Nation. Lasst nicht Rache unsere Antwort sein, sondern Frieden", mahnte der Vorsitzende der Philippinischen Bischofskonferenz Erzbischof Socrates Buenaventura Villegas in einer am Samstag im Internet veröffentlichten Erklärung.

Inzwischen bekannte sich die islamistische Organisation Abu Sayyaf zu dem Attentat. Davao ist die Heimatstadt des seit Juni amtierenden Präsidenten Rodrigo Duterte. Sie liegt auf Mindanao, der südlichsten Inselgruppe der Philippinen. Dort kämpft Abu Sayyaf seit Jahren schon für einen unabhängigen islamischen Staat.

20 Geiseln

Dutertes Tochter Sara, Bürgermeisterin von Davao, rief die Bürger der Stadt für den Samstagnachmittag zu einer Gedenkveranstaltung am Ort des Anschlags auf. "Jeder ist willkommen, um ein Gebet zu sprechen, Blumen niederzulegen und Kerzen für die Getöteten anzuzünden", zitieren philippinische Medien die Politikerin.

Erst kürzlich hatte Präsident Duterte zusätzliche Soldaten in die Krisenregion entsandt, nachdem die Islamisten einen 18 Jahre alten Mann geköpft hatten, weil seine Familie das geforderte Lösegeld nicht zahlen konnte. Der katholische Bischof und Prälat von Isabela, Martin Jumoad, kommentierte in der vergangenen Woche die Truppenverstärkung mit den Worten: "Abu Sayyaf ist eine Terrorgruppe und nicht offen für einen Dialog; sie muss zerstört werden."

Nach Erkenntnissen philippinischer Sicherheitsexperten hält Abu Sayyaf derzeit 20 Geiseln gefangen. Die Erpressung von Lösegeldern ist eine wesentliche Finanzierungsquelle der Terrororganisation mit Verbindungen zum "Islamischen Staat" und "Al Kaida". Das philippinische Militär geht davon aus, dass Abu Sayyaf bis zu 400 Kämpfer unter Waffen hat.

 

 

Quelle:
KNA