Papst würdigt ermordeten Priester Hamel

"Töten im Namen Gottes ist satanisch"

Papst Franziskus hat den von Islamisten ermordeten französischen Priester Jacques Hamel als Märtyrer gewürdigt. In einer Messe sagte er, Hamel stehe in einer Reihe mit den Glaubenszeugen der ersten Jahrhunderte.

Gedenken an ermordeten Priester Jacques Hamel / © Alessandro Di Meo (dpa)
Gedenken an ermordeten Priester Jacques Hamel / © Alessandro Di Meo ( dpa )

"Wir müssen ihn bitten, dass er uns Sanftmut, Brüderlichkeit, Frieden schenkt, aber auch den Mut, die Wahrheit zu sagen: Töten im Namen Gottes ist satanisch", so der Papst in seiner Hauskapelle Santa Marta vor Pilgern des Erzbistums Rouen.

Gedenken am Fest der Kreuzerhöhung

Islamisten hatten dem 85-jährigen Hamel während eines Gottesdienstes in seiner Kirche in Saint-Etienne-du-Rouvray am 26. Juli die Kehle durchgeschnitten. Franziskus feierte die Messe für den Ermordeten an dem Tag, der von der katholischen Kirche als Fest der Kreuzerhöhung begangen wird. Es stellt den Gedanken der Erlösung durch den gewaltsamen Tod Jesu in den Mittelpunkt.

"Die ersten Christen haben ihr Bekenntnis zu Jesus Christus mit dem Leben bezahlt", sagte der Papst vor den etwa 80 Pilgern aus dem französischen Bistum. "Diese Geschichte wiederholt sich bis heute, und in der heutigen Kirche gibt es mehr christliche Märtyrer als in den ersten Zeiten." Noch immer würden Christen "ermordet, gefoltert, eingesperrt, abgeschlachtet, weil sie Jesus Christus nicht verleugnen", so Franziskus.

"Satanischer Zug"

Der Papst sprach von einem "satanischen" Zug, dass ein sanftmütiger, um Brüderlichkeit und Frieden bemühter Seelsorger "wie ein Verbrecher" hingerichtet worden sei. Hamel habe sein Leben "mit dem Opfer Christi auf dem Altar hingegeben und von dort den Urheber der Verfolgung angeklagt: Weg mit dir, Satan!", sagte der Papst.

Alle Glaubensgemeinschaften sollten das Töten im Namen Gottes als satanisch verurteilen, verlangte der Papst.


Im Gebet / © Angelo Carconi (dpa)
Im Gebet / © Angelo Carconi ( dpa )
Quelle:
KNA